BERLIN (dpa-AFX) - Sonnencreme duftet für viele Menschen nach Urlaub, aber trotzdem cremen sich die meisten nicht ausreichend ein: Einer aktuellen Umfrage zufolge nutzt gut ein Drittel im Frühjahr und Sommer normalerweise kein Sonnenschutzmittel, um sich vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Männer erwiesen sich dabei als noch größere Sonnenschutzmuffel als Frauen (44 Prozent im Vergleich zu 25 Prozent). 28 Prozent der Befragten gaben an, sich allenfalls bei besonderen Gelegenheiten einzucremen, etwa im Urlaub oder im Freibad, wie die Forsa-Umfrage unter 1005 Erwachsenen im Auftrag des AOK-Bundesverbandes weiter ergab.
Eine übermäßige Belastung mit UV-Strahlung der Sonne gilt als größter Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Fachleute raten deshalb, im Frühjahr und Sommer bei längerem Aufenthalt im Freien Sonnenschutzmittel zu verwenden, die Mittagssonne zu meiden und vor allem keinen Sonnenbrand entstehen zu lassen. Vier von fünf Deutschen ist der Umfrage zufolge der Schutz vor Sonneneinstrahlung auch grundsätzlich wichtig. An der Umsetzung scheint es indes zu hapern: So gaben 63 Prozent der Befragten an, die Mittagssonne nicht zu meiden, mehr als die Hälfte (54 Prozent) verzichtet nicht auf lange Aufenthalte in der Sonne.
Mehr als die Hälfte der Befragten (60 Prozent) finden es aufwendig, sich einzucremen oder vergessen es häufig (56 Prozent). 42 Prozent gaben an, das Gefühl der Creme auf der Haut als unangenehm zu empfinden. Überraschend: Obwohl knapp zwei Drittel (62 Prozent) beim Duft von Sonnencreme an Urlaub denken, mögen nur knapp die Hälfte (46 Prozent) den Geruch.
Verbreitet ist laut Umfrage auch einiges Unwissen über die Wirkung von Sonnenstrahlung und den Möglichkeiten, sich zu schützen. So denkt jeder Zehnte, es sei nicht schlimm, ab und an einen leichten Sonnenbrand zu bekommen. 40 Prozent gaben dann auch an, einmal oder mehrmals im Jahr einen Sonnenbrand zu haben.
Von denen, die sich eincremen, nutzt nur knapp die Hälfte eine ausreichende Menge an Sonnencreme oder -spray. Ebenfalls nur die Hälfte cremt sich rechtzeitig - nämlich etwa 30 Minuten vor dem Sonnenaufenthalt - ein.
Des Weiteren kann nur jeder Zweite sicher sagen, was der Lichtschutzfaktor auf einem Sonnenschutzmittel aussagt. Fast jeder Dritte glaubt fälschlicherweise, ein hoher Lichtschutzfaktor garantiere, keinen Sonnenbrand zu bekommen. Tatsächlich sagt der Lichtschutzfaktor aus, wie lange die Creme die sogenannte Eigenschutzzeit verlängert, also die Zeit, die sich jemand ungeschützt in der Sonne aufhalten kann. Beträgt die Eigenschutzzeit zum Beispiel 10 Minuten, verlängert eine Creme mit Lichtschutzfaktor 20 die Zeit auf 200 Minuten (10 mal 20). Die Eigenschutzzeit hängt vom Hauttyp ab, Menschen mit hellerer Haut sind in der Regel empfindlicher als solche mit dunklerer Haut./ags/DP/zb
Quelle: dpa-AFX