BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Aus der umstrittenen Super League hat UEFA-Präsident Aleksander Ceferin Real Madrids Präsidenten Florentino Pérez massiv angegriffen. "Pérez ist der Präsident einer Superliga, die es nicht gab, und derzeit ist er der Präsident von nichts. Mir ist seit langem klar, dass er keinen UEFA-Präsidenten wie mich will. Das ist nur ein noch größerer Anreiz für mich zu bleiben", sagte der 53-Jährige dem slowenischen Fernsehsender Pop TV. "Er hätte gerne einen UEFA-Präsidenten, der ihm gehorcht, der ihm zuhört, der tut, was er will."
Zwölf europäische Spitzenclubs, darunter Real Madrid, hatten in der Nacht zum Montag die Gründung einer milliardenschweren Super League angekündigt. Diese stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union UEFA. Nach massiven Fanprotesten hatten sich die sechs englischen Clubs, die drei italienischen sowie Atlético Madrid von den Plänen des Projekts aber wieder abgewandt.
"Eine Superliga hat es meiner Meinung nach nie gegeben. Es war der Versuch, eine Phantom-Liga der Reichen zu gründen, die keinem System folgen würde, die den Pyramidenaufbau des Fußballs in Europa nicht berücksichtigen würde, nicht seine Kultur, Tradition oder Geschichte", sagte Ceferin. Er habe an die Macht des Fußballs geglaubt: "Fußball kann beträchtliche soziale Bewegungen auslösen, und ich war mir sicher, dass dies in England der Fall sein würde. Nach den Reaktionen von Boris Johnson, Emmanuel Macron und Viktor Orban sowie der Europäischen Kommission war mir klar, dass dies schnell zu Ende sein würde."/deg/DP/mis
Quelle: dpa-AFX