DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Nach nicht einmal zwei Jahren verlässt der Chef des Telekommunikationsanbieters Vodafone
Der scheidende CEO Rogge ist Sohn des ehemaligen Präsidenten des Olympischen Komitees, Jacques Rogge. Philippe Rogge war zunächst Segler, einmal verpasste er das Olympia-Ticket nur knapp. Im Berufsleben war er zuletzt bei Microsoft
Von seinem öffentlichkeitsaffinen Vorgänger, dem Marketing-Spezialisten Hannes Ametsreiter, unterschied sich der eher bedächtige Rogge wesentlich. Er beschloss, dass sich Vodafone von vollmundigen Werbeversprechen verabschiedet, damit beim Kunden keine überzogenen Erwartungen entstehen und dieser später frustriert kündigt.
Rogge setzte sich dafür ein, die Vodafone-Netze zu verbessern und die Zahl der Kundenbeschwerden zu verringern. Preiserhöhungen im Festnetz führten zu einem Kunden-Minus, aber einem Umsatz-Plus. Im Mobilfunk-Geschäft verbuchte Vodafone in den vergangenen Quartalen zwar wieder Kunden-Zuwächse, die Konkurrenz legte aber deutlich kräftiger zu - der Marktanteil von Vodafone sinkt also weiter.
Dass Vodafone seine Probleme in den Griff bekam und auf Wachstumskurs zurückkam, war ein Pluspunkt für Rogge. Dass die Wachstumskurve nicht steiler nach oben ging, als sie es derzeit tut, und dass der Rückstand zur Konkurrenz noch immer wächst, war ein Minuspunkt. Vodafone hat in Deutschland rund 15 000 Beschäftigte, etwa ein Drittel davon in Düsseldorf. Die Deutschlandtochter gehört dem gleichnamigen britischen Telekommunikationskonzern./wdw/DP/mis
Quelle: dpa-AFX