ZÜRICH (dpa-AFX) - Die schweizerischer Großbank UBS
Im März 2023 seien schliesslich eine Einsatzzentrale, ein Strategie-Ausschuss im Verwaltungsrat und mit Lukas Gähwiler ein gut vernetzter Schweizer Vizepräsident bereit gestanden.
Verhandlungen mit "zögerlicher Braut"
Dennoch habe Kelleher der Atem gestockt, als er den Anruf der Finanzmarktaufsicht Finma erhalten habe. "Ich war zwei Minuten lang sprachlos, obwohl ich ihn erwartet hatte", sagte er. Seine Gedanken seien bei den Mitarbeitenden von CS gewesen, die die Leidtragenden gewesen seien. "Aber es musste weitergehen: Wir hatten vier Tage Zeit, um einen Deal mit einer zögerlichen Braut hinzukriegen", sagte er.
Gestockt hätten die Verhandlungen nie. Doch es habe schwierige Momente gegeben, sagte Kelleher. Er habe teils beim Management und bei der Aufsichtsbehörden interveniert. "Die Finma hat zwischen dem 15. und dem 19. März sehr gute Arbeit geleistet", sagte der UBS-Präsident.
Neue Instrumente zur Aufsicht
Die Befugnisse der Finma seien jedoch beschränkt gewesen. Nach der Übernahme von CS habe Kelleher Briefe gesichtet, die die Finma dem Verwaltungsrat der CS geschickt hatte. "Hätte ich einen solchen Brief bei einer amerikanischen Bank von einer US-Aufsichtsbehörde bekommen, hätte ich mich anders verhalten", sagte der UBS-Präsident.
In Zukunft brauche es neue Instrumente für die Aufsicht. "Wird es eine 'Doppelspitze' geben, mit einer Aufsichtsbehörde, die der Zentralbank untergestellt ist?" Diese Frage müsse geklärt werden./AWP/he
Quelle: dpa-AFX