FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Billigflieger Ryanair
Mit Preiserhöhungen ist Ryanair nicht allein. Die Lufthansa
Dass das Reisen per Flugzeug nach dem Chaos im Sommer mit reihenweise abgesagten Flügen, langen Warteschlangen an den Schaltern und verlorenen Gepäckstücken an Image bei den Menschen eingebüßt hat, glaubt Ryanair-Manager Gruber nicht. "Wir sehen eine ungebrochen große Vorfreude auf Urlaubsreisen." Bei der Gepäckabfertigung habe Ryanair zudem als Airline mit Punkt-zu-Punkt-Verbindungen klare Vorteile gegenüber Netzwerk-Anbietern mit Drehkreuzen.
Ryanair habe den Einbruch der Passagierzahlen in der Corona-Pandemie hinter sich gelassen. Im laufenden Geschäftsjahr (April 2022 bis März 2023) werde Ryanair in Europa gut 166 Millionen Passagiere befördern, 115 Prozent des Niveaus vor der Corona-Krise (149 Mio). Im kommenden Geschäftsjahr sollten die Passagierzahlen auf 185 Millionen steigen und auf 2026 dann auf 225 Millionen, so Gruber.
In Deutschland hat Ryanair die Pandemie-Einbußen aber noch nicht kompensiert: Dort erwartet Europas größter Billigflieger im aktuellen Geschäftsjahr laut Gruber 14,7 Millionen Passagiere, etwa ein Drittel weniger als 2019/2020 mit 21 Millionen. "Wir arbeiten laufend daran, diese Lücke zu schließen und sehen hier noch viel Potenzial."
Ryanair unterhält hierzulande 25 Jets an sieben Basen und fliegt weitere sechs Airports an. Die Airline konzentriert sich wegen der niedrigeren Gebühren auf Regionalflughäfen wie Baden-Baden, Nürnberg oder Memmingen anstatt auf Metropolen. "Wir stehen für weiteres Wachstum ständig in Gesprächen mit bestehenden und potenziell neuen Flughafen-Partnern", sagte Gruber.
Am Hunsrück-Flughafen Hahn, der nach der jüngsten Insolvenz an die Investorengruppe Swift Conjoy verkauft wurde, hält Ryanair fest. "Wir hatten Gespräche mit den neuen Eigentümern und haben ein klares Bekenntnis zum Airport gegeben", sagte Gruber. Ryanair habe weiter zwei Jets am Hahn stationiert und bediene im kommenden Winter 23 Strecken vom Airport aus. Eine Aufstockung schloss Gruber nicht aus.
Eine Rückkehr an den Flughafen Frankfurt am Main, den Ryanair im Frühjahr im Streit über Start- und Landegebühren verlassen hat, sei hingegen derzeit kein Thema, sagte Gruber. "Ein Engagement in Frankfurt macht aktuell keinen Sinn." Zuvor hatte der Manager eine Rückkehr in wenigen Jahren nicht kategorisch ausgeschlossen./als/DP/zb
Quelle: dpa-AFX