GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Vorstand des Softwareanbieter Teamviewer
Beim Teamviewer-Management kommen Vereinbarungen mit dem ehemaligen Alleineigentümer, dem Finanzinvestor Permira, zum Tragen. Steil und Finanzchef Stefan Gaiser hatten die Firma im September 2019 mit Erfolg an die Börse gebracht, es war die größte deutsche Erstnotiz im Technologiebereich seit dem Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende.
Bei Steil stammen rund 21,1 Millionen Euro der Vergütung 2021 aus der Kasse von Permira in Form von Aktienübertragungen. Finanzchef Gaisers Gesamtvergütung lag 2021 bei 11,2 Millionen - ebenfalls deutlich weniger als 2020 mit rund 36,8 Millionen Euro. Auch bei ihm kommt der Großteil mit 10,6 Millionen Euro aus Aktienübertragungen von Permira. Sein bis August laufender Vertrag wurde im vergangenen Jahr nicht verlängert.
Permira hat seit dem Börsengang den zwischenzeitlichen Aktienhöhenflug zum Kassemachen genutzt und seinen Anteil auf mittlerweile knapp 20 Prozent gesenkt. Die Einnahmen Permiras aus Aktienverkäufen durch den Börsengang und danach summieren sich auf rund 5,4 Milliarden Euro. 2014 hatte der Finanzinvestor Teamviewer für nur 870 Millionen Euro gekauft.
Bei den Göppingern ist im vergangenen Jahr vor allem wegen hoher Werbeausgaben der Gewinn auf die Hälfte eingebrochen. Unter dem Strich stand ein Konzernergebnis von 50 Millionen Euro nach 103 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Teamviewer hatte im Frühjahr einen Marketingvertrag als Hauptsponsor des englischen Fußballclubs Manchester United unterzeichnet und war auch beim Mercedes
Das Unternehmen hatte zu Beginn der Corona-Pandemie einen Nachfrageboom nach Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware erlebt, konnte das Wachstum aber dann nicht verstetigen. Vergangenen Herbst kappte der Vorstand dann nach enttäuschenden Quartalen auch die Mittelfristprognosen deutlich, was die Aktie des Konzerns abstürzen ließ. Allein 2021 war Teamviewer mit einem Kursrückgang von 73 Prozent der schwächste MDax-Wert. Aktuell notiert das Papier bei unter 13 Euro - auf dem Rekordhoch im Juli 2020 war die Aktie noch 54,86 Euro wert./men/nas/mis
Quelle: dpa-AFX