FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Lufthansa
Die dritte Verhandlungsrunde hatte bereits am Mittwoch begonnen und war dann am Donnerstag fortgesetzt worden. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich optimistisch gezeigt, sowohl für das von Verdi vertretene Bodenpersonal als auch für die Piloten der "Vereinigung Cockpit" zu einer Lösung zu kommen.
Den Gesprächen war am Mittwoch vergangener Woche ein flächendeckender Warnstreik vorausgegangen, der nahezu den kompletten Flugplan der Lufthansa lahmgelegt hatte. Die Lufthansa kostete er rund 35 Millionen Euro, wie Finanzvorstand Remco Steenbergen erklärte. Für den Fall einer Nicht-Einigung hat Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle bereits mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zur Hauptreisezeit gedroht.
Die Gewerkschaft verlangt für die rund 20 000 Bodenbeschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchgehend Gehaltssteigerungen von 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat, woraus sich in den unteren Gehaltsgruppen höhere Steigerungen ergeben würden. Der Konzern hatte bei einer Laufzeit von 18 Monaten eine zweistufige Erhöhung der Grundvergütung um zusammen 250 Euro angeboten. Daraus ergäben sich für Vergütungsgruppen bis 3000 Euro brutto zweistellige Zuwachsraten, hatte das Unternehmen vorgerechnet.
Eine weitere Erhöhung um zwei Prozent zum Juli 2023 wollte der Konzern vom Gewinn abhängig machen. Diese Koppelung lehnt Verdi ab. Das Unternehmen hatte am Morgen erklärt, sich bereits im laufenden Jahr wieder einen operativen Gewinn von 500 Millionen Euro zuzutrauen./ceb/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX