BERLIN (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt der privaten Versicherungswirtschaft erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck. Verdi werde die Beschäftigten neben einigen regionalen Maßnahmen zu bundesweiten hybriden Ausständen am 31. März und am 1. April 2022 aufrufen, kündigte die Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin an. Dabei soll ein Teil der Beschäftigten vor Ort an Versammlungen teilnehmen, andere sollen sich wegen der Pandemie online beteiligen. Den Angaben zufolge war die zweite Verhandlungsrunde begleitet von ersten regionalen Ausständen in Hannover, Bremen und Hamburg war am Mittwoch ohne Ergebnis geblieben.
Der Arbeitgeberverband der privaten Versicherungsunternehmen legte ein erstes Angebot für die nach seinen Angaben rund 170 000 Innendienst-Angestellten vor. Es sieht neben zwei Einmalzahlungen von jeweils 400 Euro zum 1. April 2022 und zum 1. April 2023 eine Erhöhung der Tarifgehälter zum 1. November 2022 von 2,5 Prozent vor. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 23 Monate betragen.
"Dieses Angebot der Arbeitgeber bedeutet, dass die Inflation nur zur Hälfte ausgeglichen würde und die Einkommen der Beschäftigten spürbar sinken würden - und das bei den guten Geschäftsergebnissen der Branche", kritisierte Verdi-Verhandlungsführerin Martina Grundler. Zudem hätten die Arbeitgeber keine Verhandlungsbereitschaft zu dem von der Gewerkschaft geforderten Rechtsanspruch auf Homeoffice gezeigt.
Verdi fordert eine Erhöhung der Gehälter um 5 Prozent und eine Einmalzahlung von 600 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Verhandlungen sollen am 1. April fortgesetzt werden./mar/DP/jha
Quelle: dpa-AFX