BERLIN (dpa-AFX) - Die Telekom-Tochter
Mit beiden Großprojekten entwickelt sich T-Systems zu einem wichtigen Akteur im Markt der digitalen Identitäten. Zuvor hatte die Krankenversicherung Barmer T-Systems damit beauftragt, für ihre 8,7 Millionen Versicherten die digitale Brieftasche von T-Systems und des Login-Dienstes Verimi bereitzustellen. Die Lösung war vor zwei Monaten durch das vom Bundesgesundheitsministerium kontrollierte Unternehmen Gematik offiziell zugelassen worden.
Die ID-Lösungen von T-Systems setzen auf den elektronischen Personalausweis auf. Da der "ePerso" aus technischen Gründen auf den meisten Smartphones nicht direkt auf das Gerät geladen werden kann, lagert der IT-Konzern die ID-Daten in eine mit Verschlüsselung streng abgeschirmten Cloud-Lösung im Internet aus. Mit diesem System will T-Systems nicht nur Menschen digital identifizieren, sondern künftig auch Organisationen und vernetzte Maschinen.
T-Systems-Chef Adel Al-Saleh erklärte, die EU-Bürger sollen nach dem Willen der EU künftig souverän entscheiden, mit wem sie Daten teilen. "Digitale, sichere Identitäten sind hierfür der Schlüssel." Sie ermöglichten künftig in vielen Branchen neue digitale Anwendungen.
Das Projekt "Gaia X" war Jahr 2019 mit großen Versprechungen auf dem Digitalgipfel der damaligen Bundesregierung gestartet worden. Ziel ist es, nicht eine große eigenständige europäische Cloud-Lösung zu schaffen, sondern ein vernetztes System, das viele Anbieter und Nutzer von Daten- und Cloud-Diensten miteinander verbindet. Während bei "Gaia X" noch viele Ziele nicht erreicht wurden, gelten bestimmte Einzellösungen, die aus "Gaia X" herausgelöst wurden, als Vorzeigeprojekte. Dazu gehört vor allem "Catena X", die Cloud der Automobilhersteller./chd/DP/zb
Quelle: dpa-AFX