KAIRO/HAMBURG (dpa-AFX) - Die Blockade des Suezkanals durch ein querstehendes Containerschiff hat aktuell keine gravierenden Auswirkungen auf den Hamburger Hafen, könnte aber zu einem Problem für Europas drittgrößte Anlaufstelle für Seeschiffe werden. "Der Suezkanal ist nun mal die Hauptverbindungsroute zwischen Fernost und Europa", sagte die Vorstandsvorsitzende des Hamburger Hafenkonzerns HHLA
Seit Dienstag blockiert die 400 Meter lange "Ever Given" den Kanal, das unter der Flagge Panamas fahrende Containerschiff war wegen schlechter Sicht in eimem Sandsturm auf Grund gelaufen. Derzeit versuchen acht Schlepper den Frachter wieder flott zu bekommen. Zur Dauer der Arbeiten machte die Suezkanal-Behörde am Donnerstag keine Angaben. Die Schifffahrt auf dem Kanal sei bis auf weiteres eingestellt. Wegen der Blockade stehen nach Angaben des Versicherungskonzerns Allianz bereits mehr als 100 Schiffe im Stau.
Die HHLA - Betreiberin von drei der vier Containerterminals im Hamburger Hafen mit einem Umschlag von knapp 6,8 Millionen Standardcontainern (TEU) im vergangenen Jahr - sei Verspätungen gewohnt. "Keines der Schiffe ist in diesem Jahr pünktlich gewesen. Von daher sehen Sie mich mit einer ganz geringen Gelassenheit, weil wir können auch diese Situationen handhaben", sagte Titzrath. Bislang hätten jedoch vor allem die Corona-Pandemie, das Wetter oder Streiks in anderen Häfen zu Verzögerungen geführt.
Die von der chinesischen Evergreen Line betriebene "Ever Given" war von China auf dem Weg nach Rotterdam in den Niederlanden und sollte danach Anfang April auch Hamburg anlaufen. Nach Expertenangaben gehört sie zu den größten Containerschiffen der Welt. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer. 2020 durchfuhren nach Angaben der Suezkanal-Behörde fast 19 000 Schiffe den Kanal, im Schnitt gut 50 am Tag./klm/cir/DP/jha
Quelle: dpa-AFX