FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Frauenanteil in den Top-Etagen deutscher Börsenschwergewichte ist erstmals seit Jahren gegen den internationalen Trend gesunken. Zum Stichtag 1. September 2020 saßen in den 30 Dax-Konzernen
Damit werde der dringend notwendige Modernisierungsschub an der Spitze der Unternehmen blockiert, der im Ausland längst in vollem Gange sei, sagte Ankersen. Die Entwicklung im Top-Management deutscher Unternehmen passe nicht zum Selbstverständnis eines fortschrittlichen westlichen Industrielandes, argumentierten Ankersen und ihr Co-Geschäftsführer Christian Berg.
Im internationalen Vergleich sind die deutschen Börsenschwergewichte der Studie zufolge weiter zurückgefallen. Der Anteil weiblicher Führungskräfte im Vorstand sank auf 12,8 Prozent. Es war der erste Rückgang seit der ersten Untersuchung 2016. In den USA stieg der Frauenanteil in der Top-Etage von 30 Börsenschwergewichten dagegen auf 28,6 Prozent, in Schweden auf 24,9 Prozent, in Großbritannien auf 24,5 Prozent, in Frankreich auf 22,2 Prozent und in Polen auf 15,6 Prozent. Die Zuwächse lagen zwischen 0,8 Prozent (USA) und 2,6 Prozent (Polen).
"Nur wenn Frauen und Männer gemeinsam Verantwortung übernehmen, können wir in diesen herausfordernden Zeiten Erfolg haben", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Schlusswort. Die Zahlen der deutschen Unternehmen stünden im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, in denen der positive Trend anhalte und die Ergebnisse deutlich besser ausfielen.
Der Studie zufolge gab es zum Stichtag elf Dax-Konzerne ohne eine einzige weibliche Führungskraft im Vorstand. Ein Jahr zuvor waren es lediglich sechs Unternehmen. In allen 30 Dax-Konzernen liegt der Frauenanteil im Vorstand demnach unter 30 Prozent. In nur vier Unternehmen sitzen mehrere Managerinnen in der Topetage. Dazu zählen Allianz
Die deutsch-schwedische Allbright Stiftung setzt sich für mehr Frauen und Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft ein./mar/DP/stw
Quelle: dpa-AFX