DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Ein Drittel qualmt: Der Anteil der Raucher in Deutschland steigt weiter. Er liegt derzeit bei den Menschen über 14 Jahren bei fast 33 Prozent, wie aus der repräsentativen Langzeitstudie "Deutsche Befragung zum Rauchverhalten" (Debra) hervorgeht.
Vor der Corona-Pandemie (Ende 2019 und Anfang 2020) lag der Anteil der Raucherinnen und Raucher in der Bevölkerung ab 14 Jahren demnach noch bei etwa 26 bis 27 Prozent. Ende 2021 war die Quote dann schon auf 30,9 Prozent gestiegen. Es sei eine erschreckende Entwicklung, sagt der Epidemiologe und Debra-Leiter Daniel Kotz der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai.
Professor Kotz leitet an der Uni-Klinik Düsseldorf am Centre for Health and Society den Sucht-Forschungsschwerpunkt. Wahrscheinlich handele es sich bei der wieder steigenden Raucherquote allgemein um eine Auswirkung der Pandemie. Es sei eine sogenannte Corona-Spätfolge, dass die Leute vermehrt zu Tabakprodukten griffen.
"Einen Zusammenhang mit dem Krieg sehe ich nicht", sagte der Forscher, gefragt zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Mit Blick auf den Weltnichtrauchertag sagte Kotz: "Da gibt es seitens der Politik viel zu tun, wenn Deutschland 2040 tabakfrei werden möchte."
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Weltnichtrauchertags mitgeteilt hatte, starben zuletzt - im Jahr 2020 - rund 75 500 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Die mit Abstand häufigste Todesursache dabei waren Krebserkrankungen./gth/DP/zb
Quelle: dpa-AFX