KÖLN (dpa-AFX) - Die anhaltenden Niedrigzinsen an den Kapitalmärkten fegen die klassischen Lebens- und Rentenversicherungsverträge laut einer Studie zunehmend vom Markt. Von 47 untersuchten Unternehmen in Deutschland böten nur noch 16 überhaupt klassische private Rentenversicherungsverträge mit einem lebenslangen Garantiezins von 0,90 Prozent im Neugeschäft an, teilte die Ratingagentur Assekurata am Dienstag in Köln mit. Vor einem Jahr waren es noch 24. Solche Verträge seien ein "Auslaufmodell", sagte Assekurata-Chefanalyst Lars Heermann. Große Teile der Lebensversicherer bauten jetzt auf Verträge mit weniger Garantien oder sogar ohne feste Renditezusage.
Seit 2017 dürften Lebensversicherer hierzulande nur noch Verträge mit einem sogenannten Garantiezins von maximal 0,9 Prozent anbieten. Schon zuvor war dieser Höchstsatz seit der Jahrtausendwende immer weiter gesunken. Der Assekurata zufolge schöpfen immer weniger Anbieter die derzeitige Höchstgrenze überhaupt aus. Häufig sagten sie nur noch 0,5 Prozent oder sogar weniger als 0,25 Prozent fest zu.
Zudem bietet Marktführer Allianz
Im laufenden Jahr sinkt die Verzinsung bestehender Verträge der Studie zufolge über alle Anbieter, Tarifgenerationen und Produktarten hinweg im Schnitt von 2,74 auf 2,65 Prozent. Wer nur einen Garantiezins von 0,9 Prozent im Vertrag stehen hat, muss je nach Anbieter im Schnitt mit einem Rückgang von 2,30 auf 2,11 Prozent rechnen, während sich Verträge mit höheren Garantien aus früheren Jahren weiterhin mit teils mehr als vier Prozent verzinsen.
Die laufende Verzinsung bezieht sich nur auf den Sparanteil, den der Versicherer nach Abzug von Abschluss- und Verwaltungskosten sowie dem Beitrag für einen Todesfallschutz anlegt./stw/mar/jha/
Quelle: dpa-AFX