BOCHUM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Einer Studie zufolge tun die Auto-Hersteller wenig, um neue Elektroautos zu verkaufen. Die ohnehin deutlich teureren Batteriemodelle würden im Schnitt mit geringeren Rabatten angeboten als gleichwertige Verbrenner, berichtet das Bochumer CAR-Institut in seiner Marktstudie für den Mai.
Demnach betrug der eingeräumte Preisnachlass bei den Stromern durchschnittlich nur noch 12,7 Prozent, während Verbrenner mit einem Rabatt von 16,7 Prozent auf den Listenpreis angeboten wurden. Noch im März hatte es einen ungefähren Gleichstand bei den Rabatten gegeben. Im Frühjahr hatten viele Hersteller aus eigener Kraft die im Dezember gestrichene staatliche Kaufprämie selbst getragen.
Bei einer Stichprobe im Mai von zehn gängigen Modellen waren die E-Autos im Schnitt knapp 12 000 Euro teurer als der jeweilige Wagen mit Verbrennungsmotor. "Der Markt für Elektroautos in Deutschland verharrt im Schlaf-Modus. Die große Rabatt-Aktion von VW
Auch der Vizepräsident des Branchenverbands ZDK, Thomas Pekruhn, berichtet von einer Verlagerung der Kaufanreize. "Viele Hersteller haben in Sachen Rabatte den Dampf aus dem Elektrobereich herausgenommen und verschieben die Prämien wieder Richtung Verbrenner. Sie haben erkannt, dass sie die dort zuletzt stark gestiegenen Preise so nicht mehr durchsetzen können." Pekruhn betonte: "Es braucht dringend Impulse für den Verkauf von Elektroautos."
Trotz stark gesunkener Zulassungszahlen habe auch der US-Hersteller Tesla
Für das kommende Jahr rechnet Dudenhöffer mit einem Comeback der Plug-In-Hybride, mit denen die Hersteller die schärferen CO2-Flottengrenzwerte der EU zu erfüllen suchten. Für Verkaufssteigerungen von lokal emissionsfreien Elektroautos bestehe wenig Hoffnung, sagt der Auto-Experte. Die Streichung der Umweltprämie am Jahresende 2023 bleibe ein kapitaler Fehler der Bundesregierung. Die Förderung war im Zuge der Haushaltskrise abrupt gestrichen worden./ceb/DP/he
Quelle: dpa-AFX