BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die europäische Umweltdachorganisation Transport & Environment (T&E) mahnt für die Unabhängigkeit einer Autobatterieproduktion in der EU eine stärkere Förderung durch Brüssel an. Bis 2027 könne die Staatengemeinschaft ihre Abhängigkeit von Lithium-Ionen-Akkus chinesischer Hersteller beenden - allerdings könnten sich Batteriehersteller wie der US-Elektropionier Tesla
"Schon heute wird die Hälfte der in der EU verwendeten Lithium-Ionen-Akkus auch hier hergestellt. Aber der Inflation Reduction Act hat die Spielregeln geändert", sagte T&E-Deutschlandchef Sebastian Bock. "In Europa müssen mehr finanzielle Mittel bereitgestellt werden oder wir riskieren, geplante Batteriefabriken und Arbeitsplätze an Amerika zu verlieren."
Die USA hatten im Inflation Reduction Act erhebliche Subventionen für Elektroauto- und Batteriehersteller in Aussicht gestellt, falls diese in den USA investieren. In Europa haben Batteriehersteller wie der chinesische Branchenriese CATL, die Koreaner von Samsung
Mit dem US-Förderpaket von Präsident Joe Biden droht sich das Kräfteverhältnis aber in Richtung USA zu verschieben. So gibt es Zweifel, ob etwa Northvolt seine geplante Fabrik in Schleswig-Holstein noch wie ehemals geplant baut. T&E fordert einen europäischen Förderfonds, der durch die gemeinsame Ausgabe von Anleihen finanziert wird.
Über diesen sollten nur die auch vom Inflation Reduction Act subventionierten Produkte wie Elektroautos, Batterien und erneuerbare Energien eine Förderung erhalten. Die Gelder sollten nach Ansicht von T&E direkt an die Unternehmen fließen, um den langsamen Mittelabruf zu verhindern, der bei anderen Förderinstrumenten beobachtet werde./men/lew/mis
Quelle: dpa-AFX