MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Trend hin zu Erneuerbaren Energie und ein in vielen Regionen ungebrochener Bauboom haben die Erholung von Wacker Chemie in den vergangenen Monaten angetrieben. So konnten die Corona-Krise, die den Konzern im ersten Halbjahr belastet hatte, 2020 zumindest teilweise ausgeglichen werden. "Die Aufstellung unseres Portfolios, mit der wir Schwächen in einzelnen Branchen zumindest zum Teil kompensieren konnten, hat sich in der gegenwärtigen Krise einmal mehr bewährt", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl laut Mitteilung. Hinzu komme die angelaufene Restrukturierung, die 2020 bereits eine positive Ergebniswirkung von mehr als 50 Millionen Euro gebracht habe.
Der Umsatz fiel im vergangenen Jahr im 5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro, wie der Chemiekonzern am Dienstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel auf den ersten Blick mit einem Minus von 15 Prozent auf 665 Millionen Euro deutlich. Allerdings hatte der Konzern im vorangegangenen Jahr eine hohe Versicherungszahlung im Zusammenhang mit einem Unglück in einem US-Werk erhalten. Um diesen Effekt bereinigt fiel das operative Ergebnis nur minimal. Umsatz und operatives Ergebnis lagen über den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten durchschnittlichen Analystenschätzungen. Unter dem Strich blieben 200 Millionen Euro hängen, nachdem 2019 hohe Abschreibungen auf das Solargeschäft noch für ein dickes Minus gesorgt hatten./mis/stk
Quelle: dpa-AFX