MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Probleme beim Windturbinenbauer Siemens Gamesa reißen nicht ab. Wegen anhaltender Qualitätsprobleme bei Windparks an Land zieht die Muttergesellschaft Siemens Energy nun ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 zurück. Es habe deutlich erhöhte Ausfallraten bei Windturbinen-Komponenten gegeben, teilte der Energietechnikkonzern am Donnerstag in München mit. Eine technische Überprüfung von bestimmten Onshore-Plattformen lege nun nahe, dass eine Behebung deutlich mehr koste als bislang angenommen. Siemens Energy geht derzeit von Kosten von voraussichtlich über eine Milliarde Euro aus.
Zudem träten geplante Verbesserungen der Produktivität nicht in dem bisher erwarteten Umfang ein, hieß es weiter. Darüber hinaus sehe Siemens Energy weiterhin Schwierigkeiten beim Hochlauf der Fertigungskapazitäten im Offshore-Bereich. Eine genaue Einschätzung der möglichen finanziellen Auswirkungen sei derzeit noch nicht möglich. Die Umsatzprognose für den Konzern sowie sämtliche Annahmen für Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry halte Siemens Energy aufrecht.
Die im Dax notierte Aktie verlor nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gut zehn Prozent. Siemens Energy hatte im Februar Siemens Gamesa vollständig übernommen. Der Windturbinenbauer kämpft seit längerem mit Problemen, Siemens Energy hatte in der Vergangenheit schon mehrfach seine Prognosen wegen Gamesa senken müssen./nas/bek
Quelle: dpa-AFX