ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im zweiten Quartal 2022 die üblichen Devisenkäufe zur Schwächung des Schweizer Frankens eingestellt. Von April bis Juni hat die SNB gar 5 Millionen Franken (5,3 Mio Euro) an Devisen verkauft, wie einer am Freitag publizierten SNB-Statistik zu entnehmen ist.
Das ist das erste Mal seit geraumer Zeit, dass der Devisenberg der Nationalbank nicht mehr weiter wächst. Im ersten Quartal hatte die SNB noch für 5,74 Milliarden Franken am Devisenmarkt interveniert, nachdem es im letzten Jahresviertel 2021 noch 12,63 Milliarden gewesen waren.
Im gesamten Jahr 2021 hatte die SNB Fremdwährungen in Höhe von 21,1 Milliarden Franken erworben, um eine unerwünschte Aufwertung des Frankens zu verhindern - das war allerdings weit weniger als die massiven Interventionen im Coronajahr 2020 in Höhe von rund 110 Milliarden Franken.
In der Zwischenzeit hat die SNB eine Kehrtwende vollzogen: Bei der letzten Lagebeurteilung von Mitte Juni erklärte sie, dass sie den Franken nicht mehr als überbewertet erachte.
Zwar bleibe die Nationalbank weiterhin am Devisenmarkt aktiv und wäre bei einer "übermäßigen Aufwertung" bereit, Devisen zu kaufen, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan. Würde sich der Franken hingegen abschwächen, würde die SNB aber umgekehrt auch Devisenverkäufe erwägen. Das hat sie nun umgesetzt./ra/jb/AWP/men
Quelle: dpa-AFX