GÜSTROW (dpa-AFX) - Die Laufzeit von Windradflügeln soll bei entsprechender technischer Eignung auch verlängert werden können. Dafür hat sich SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz am Montag bei einem Besuch der Firma tools for composite GmbH (tfc) in Güstrow ausgesprochen. Dort wurde eine neu entwickelte Vorrichtung gezeigt, mit der Flügel künftig automatisch vermessen und abgebildet werden, so dass Gutachter - wie bei einem Tüv - deren Zustand später genau einschätzen können.
Man werde die nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen in der nächsten Legislaturperiode schaffen, erklärte Scholz beim Rundgang. Diese Vorrichtung, die "Argos" genannt wird, wurde über fünf Jahre hinweg entwickelt und ist patentrechtlich geschützt, wie tfc-Geschäftsführer Guido Wittwer sagte. Das 550 Kilogramm schwere Gerät nehme wie ein Computertomograph den "Fingerabdruck" des Flügels und werde im August mit einem großen Energieunternehmen zusammen erprobt. Damit wäre eine solche Wertung nicht länger Einzelnen überlassen, die in die Höhe kletterten und deren Einschätzung später niemand kontrollieren könne, sagte Wittwer.
Tfc hat 50 Mitarbeiter und fertigt bisher unter anderem innovative Kunststoffteile, die Windräder leiser und energieeffizienter machen. Die Firma wurde am Montag zudem als "Unternehmen des Jahres" im Nordosten ausgezeichnet. Scholz versprach den Güstrowern außerdem, sich dafür einzusetzen, dass Förderprogramme für Unternehmen künftig einfacher handhabbar sein sollen. Wittwer hatte den hohen Aufwand, an Fördermittel zu kommen, zuvor bemängelt.
Scholz setzte seinen Besuch in Rostock fort und wollte später auch einen Boxclub in Schwerin besuchen./ww/DP/eas
Quelle: dpa-AFX