BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will die bisherige Flughafen-Struktur in Deutschland erhalten. Er wandte sich damit nach einem digitalen "Luftverkehrsgipfel" am Freitag mit Vertretern von Ländern und der Branche erneut dagegen, Regionalflughäfen dicht zu machen. Es gehe darum, Infrastruktur zu schützen und zu stützen. Eine föderale Struktur biete Chancen für die Regionen.
Scheuer strebt ein milliardenschweres Rettungspaket an, um Standorte und Jobs zu sichern. Dazu gab es aber bei dem Treffen keine konkreten Zusagen.
Laut der Abschlusserklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wollen Bund und Länder in den kommenden beiden Wochen nach finanziellen Lösungen suchen.
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) nahm dem Vernehmen nach nicht an den Beratungen teil. Das Finanzministerium reagierte zurückhaltend zu möglichen Hilfen des Bundes. Ein Sprecher von Scholz sagte, das Kabinett habe gemeinsam den Entwurf für den Haushalt 2021 beschlossen, dort seien derartige Vorhaben nicht enthalten. Mit Blick auf die Flughäfen sei es dem Finanzministerium wichtig, dass die Eigentümer in der Verantwortung stünden. Dies betreffe auch den Bund dort, wo er Eigentümer ist. Der Bund ist beteiligt an den Flughäfen in Berlin, Köln-Bonn und München.
Der Koordinator der Bundesregierung für die Luftfahrt, Thomas Jarzombek (CDU), sagte nach dem "Luftverkehrsgipfel", er würde sich mehr Bewegung vom Finanzministerium wünschen.
Die Linke und der BUND etwa sprechen sich dafür aus, unrentable Regionalflughäfen dicht zu machen./ceb/DP/stk
Quelle: dpa-AFX