MAGDEBURG (dpa-AFX) - Sachsen-Anhalt will das Tempo bei den Impfungen gegen das Coronavirus erhöhen. Zunächst dürfen deswegen jetzt alle Kommunen Menschen mit dem Astrazeneca
Der Wirkstoff von Astrazeneca wird nur für 18- bis 64-Jährige empfohlen, weil für Ältere die bisherigen Studiendaten nicht ausreichen. Damit müssen sich Menschen über 70 Jahre gedulden. Sie sind zwar in der zweithöchsten Impf-Priorität, können aber keine Astrazeneca-Dosis bekommen.
Zudem kündigte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) an, eine sogenannte Umlauffrist einzuführen. Demnach sollen Kommunen verpflichtet werden, den Impfstoff wenige Tage nach Lieferung komplett zu nutzen. Wenn bei steigenden Liefermengen derzeit zum Teil Termine bis in den April vergeben würden, dauere das zu lange, kritisierte Haseloff. Die Kommunen müssten den Betrieb hochfahren und im Zweifel auch nach 16 Uhr und an Samstagen Termine anbieten. "Jeder Tag, der hier gewonnen wird, ist ein Tag weniger, in dem das Risiko besteht, sich anzustecken, schwer zu erkranken oder zu sterben."
Beim Astrazeneca-Wirkstoff werden keine Reserven gebildet, da eine Zweitimpfung für den vollen Schutz erst nach drei Monaten nötig ist. Beim Impfstoff von Biontech
Sachsen-Anhalt ist beim Impftempo im Vergleich zu den anderen Ländern zurückgefallen. Während es zum Jahreswechsel noch an zweiter Stelle stand, ist es inzwischen auf den vorletzten Platz abgerutscht. Demnach wurden bisher gut 101 000 Menschen in Sachsen-Anhalt mindestens einmal geimpft, wie das RKI am Dienstag mitteilte. Das entspricht 4,6 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesschnitt liegt bei 5,1 Prozent./hnl/DP/he
Quelle: dpa-AFX