BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Modehändler Zalando
"Zalando hat im ersten Quartal sein bislang stärkstes Wachstum seit dem Börsengang 2014 erzielt", kommentierte Finanzvorstand David Schröder am Donnerstag die Zahlen. Dabei zahlt sich die Plattformstrategie des Konzerns aus. So betreibt Zalando nicht nur den eigenen Online-Shop, sondern bietet über eine eigene Plattform anderen Händlern und Markenherstellern einen Platz, an dem sie ihre Produkte verkaufen können. Dieses Geschäft entfalte sich "immer schneller", so Schröder. Zudem haben die Berliner ihr Sortiment stetig erweitert, zuletzt um Kosmetik und Secondhand-Mode.
Im ersten Quartal stiegen die Erlöse im Konzern um fast 47 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen bei der Vorlage endgültiger Zahlen in Berlin mitteilte. Das Bruttowarenvolumen, das nicht nur die eigenen Umsätze Zalandos erfasst, sondern auch die Verkäufe über die Plattform, nahm noch stärker um mehr als die Hälfte auf fast 3,2 Milliarden Euro zu. Dabei verzeichnete Zalando eigenen Angaben zufolge das stärkste Kundenwachstum seit 2013 und zählte zum Quartalsende 41,8 Millionen aktive Kunden.
Netto verdiente Zalando 34,5 Millionen Euro. Neben der hohen Nachfrage spielten auch die anhaltend geringeren Retouren dem Berliner Unternehmen in die Karten. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 86,4 Millionen Euro angefallen. In dem schwachen Vorjahresquartal hatte die Corona-Krise erstmals zugeschlagen und kurzzeitig die Kauflust der Verbraucher getrübt. Zudem hatten Sonderabschreibungen auf den Warenbestand belastet.
Bereits am Vorabend hat Zalando die Jahresprognose erhöht. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management nun ein Umsatzwachstum von 26 bis 31 Prozent auf 10,1 bis 10,5 Milliarden Euro. Das Bruttowarenvolumen soll um 31 bis 36 Prozent auf 14,0 bis 14,6 Milliarden Euro zulegen. Zuvor hatte Zalando ein Erlöswachstum von 24 bis 29 Prozent und ein Plus des Bruttowarenvolumens von 27 bis 32 Prozent in Aussicht gestellt.
Das starke Wachstum wirkt sich auch auf die Profitabilität aus: Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) erwartet das Management nun bei 400 bis 475 Millionen Euro, nach zunächst für den besten Fall avisierten 425 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Zalando knapp 421 Millionen Euro erzielt.
Um die Nachfrage zu bedienen und weiter wachsen zu können, will Zalando sein Logistiknetzwerk bis 2023 von aktuell zehn auf 15 Logistikzentren erweitern. Zwei Zentren in Rotterdam und Madrid stehen den Angaben zufolge kurz vor der Fertigstellung und sollen noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen. Die Bauarbeiten an drei neuen Logistikzentren in Frankreich, Deutschland und Polen sollen in den kommenden zwölf Monaten starten./nas/mis/fba
Quelle: dpa-AFX