BONN/BELLEVUE (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom
Zugrunde liegen gleich mehrere Deals: Mittels einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage wollen die Bonner rund 45 Millionen T-Mobile-US-Aktien vom japanischen Mischkonzern Softbank
Der Aktientausch ist möglich, weil beide Konzerne im Juni 2020 vereinbart hatten, dass die Deutsche Telekom Optionen bekommt, in den kommenden Jahren 101 Millionen Aktien von T-Mobile US zu erwerben. Für 44,9 Millionen dieser sogenannten Call-Optionen wurde nach Konzernangaben ein Festpreis von 101,46 US-Dollar je T-Mobile US-Aktie vereinbart. Die übrigen 56,6 Millionen Scheine kann die Deutsche Telekom zum jeweils aktuellen Marktpreis der T-Mobile-US-Aktie kaufen.
Beim jetzigen Aktientausch übt die Telekom rund 26 Millionen Festpreis-Optionen aus und kauft zudem etwa 19 Millionen Scheine zu 140,60 US-Dollar. Bei letzterem handele es sich um den 20-Tage-Durchschnittskurs der T-Mobile-US-Aktie. Der Durchschnittspreis aller neu erworbenen Aktien liege damit bei knapp 118 Dollar und damit deutlich unter dem aktuellen Niveau. T-Mobile-US wird derzeit an der Börse mit umgerechnet knapp 143 Milliarden Euro bewertet. Das derzeit 43-prozentige Telekom-Paket kommt dementsprechend auf fast 62 Milliarden Euro. Die Telekom selbst ist derzeit 85 Milliarden Euro wert.
Aus dem Nachbarland Niederlande zieht sich die Telekom dagegen zurück. Gemeinsam mit Tele2 solle T-Mobile Netherlands für 5,1 Milliarden Euro an ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Apax und Warburg Pincus verkauft werden. Seit Monaten war über einen möglichen Käufer des schwächelnden Niederland-Geschäfts spekuliert worden. Nach Vollzug sollen 3,8 Milliarden Euro bei der Telekom hängen bleiben.
Gut 2,4 Milliarden Euro aus dem Niederland-Deal sollen nun dafür genutzt werden, um weitere 20 Millionen Aktien an der US-Tochter zu kaufen. Dabei handele es sich um 12 Millionen Festpreis-Optionen sowie 8 Millionen Optionen zum Marktpreis. Unterdessen bestätigte der Vorstand seine Mittelfristziele. Bis 2024 solle unter anderem das Ergebnis je Aktie auf mehr als 1,75 Euro steigen./ngu/zb/stk
Quelle: dpa-AFX