BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Ökostromanbieter Greenpeace Energy will die von der Bundesregierung geplanten Entschädigungen beim Kohleausstieg mit einer Beschwerde bei der EU-Kommission stoppen. Sie verzerrten den Wettbewerb und schadeten dem Klimaschutz, erklärte die Genossenschaft am Dienstag in Hamburg. Die EU-Wettbewerbshüter dürften dem nicht zustimmen.
Die Bundesregierung will das Verfeuern von klimaschädlicher Kohle für Strom spätestens 2038 beenden. Der Energiekonzern RWE
Greenpeace-Energy-Vorstand Sönke Tangermann beklagte, die Entschädigungen wären unerlaubte Behilfen, die den Konzernen ihren "Kohleausstieg im Schneckentempo" vergolden würden. Die deutschen Pläne führten dazu, dass fossile Kraftwerke später abgeschaltet würden als unter reinen Marktbedingungen. Betreiber von Steinkohlekraftwerken könnten sich um "Stilllegungsprämien" bewerben. Diese erhielten sie aber nur, wenn sie Kraftwerke bis zum Zuschlag weiter laufen ließen, was Monate oder Jahre dauern könnte.
Die Bundesregierung setze hier falsche Anreize, meinte Tangermann. Der Kohlestrom drücke den Marktwert von Ökostrom und schwäche dessen Wirtschaftlichkeit./vsr/DP/jha
Quelle: dpa-AFX