BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Gesundheits- und Klinikkonzern Fresenius
Derzeit hält Fresenius rund ein Drittel an FMC. Wegen der Organisation der beiden Unternehmen als Kommanditgesellschaften auf Aktien fließen die Ergebnisse von FMC aber komplett in die Fresenius-Bilanz ein. Das wurde wegen schlechter Zahlen von FMC zunehmend zum Nachteil für Fresenius. Der Dialyse-Tochter machen ein Mangel an Pflegekräften in den USA, Lieferkettenprobleme sowie steigende Löhne und Materialkosten zu schaffen. Zudem starben viele Dialysepatienten an Covid-19.
Mit dem Formenwechsel wäre der Konzern künftig diese Last los, da FMC nur noch als Beteiligung berücksichtigt werden dürfte. Mit der Entflechtung wäre zudem der Weg zu einem möglichen späteren Verkauf von FMC geebnet, den noch der frühere Fresenius-Chef Stephan Sturm ins Spiel gebracht hatte.
Fresenius wolle sich künftig auf die Sparten Arzneien und Medizinprodukte (Kabi) sowie Kliniken (Helios) konzentrieren, hieß es weiter. Zudem will der hoch verschuldete Konzern mehr sparen, vor allem bei FMC. Laufende Effizienzprogramme würden intensiviert. Ab 2025 solle jährlich rund eine Milliarde Euro gespart werden.
Fresenius hat viele Turbulenzen hinter sich. Nach mehreren Gewinnwarnungen trat Konzernchef Stephan Sturm im Herbst ab, ihm folgte zum 1. Oktober Michael Sen. Bei FMC übernahm zugleich Carla Kriwet das Ruder, warf aber im Dezember schon hin - offenbar im Streit über die Strategie. Ihr folgte Helen Giza als neue FMC-Chefin. Unter Investoren steht die breite Aufstellung von Fresenius mit den Säulen Dialyse, Kliniken, Arzneien und Projektgeschäft in der Kritik./als/DP/he
Quelle: dpa-AFX