LONDON (dpa-AFX) - Die massiven Probleme im britischen Flugverkehr mit Hunderten gestrichenen Flügen sind nach Angaben der Luftraumüberwachung vermutlich durch eingehende Flugdaten ausgelöst worden. "Erste Untersuchungen des Problems zeigen, dass es mit einigen der Flugdaten zusammenhängt, die wir erhalten haben", teilte National Air Traffic Services (NATS) am Dienstagabend mit. Daraufhin hätten alle Systeme die automatische Datenverarbeitung unterbrochen, um zu verhindern, dass versehentlich falsche Informationen an die Fluglotsen übermittelt werden. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass es sich um einen Cyberangriff handelte", betonte NATS-Chef Martin Rolfe.
Am Montag waren wegen der Technikpanne nach Berechnungen von Analysten mehr als 1500 Verbindungen in Großbritannien gestrichen worden, das sei gut ein Viertel aller Starts und Landungen an dem Tag gewesen. Am Dienstag gab es demnach fast 350 weitere Absagen, und am Mittwoch meldete allein der wichtigste britische Flughafen London-Heathrow Dutzende Ausfälle. Zehntausende Passagiere saßen europaweit stundenlang an Flughäfen oder bereits in Maschinen fest. Der Chef des Verbands der Fluggesellschaften (Iata), Willie Walsh, schätzte im Sender BBC Radio 4 den Schaden für die Airlines auf rund 100 Millionen Pfund (116,4 Mio Euro). Die Regierung ordnete eine Untersuchung an.
NATS-Chef Rolfe sagte, der Vorfall sei "unheimlich selten" und er sei sicher, dass das Problem nicht wieder vorkommen werde. "Wir verstehen die Art und Weise, wie das System mit den Daten nicht umgegangen ist ... die Art und Weise, wie es versagt hat", sagte Rolfe. "Deshalb haben wir bereits Maßnahmen eingeführt, die sicherstellen, dass wir das Problem sehr, sehr schnell beheben können, falls es erneut vorkommt."/bvi/DP/jha
Quelle: dpa-AFX