FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem starken Jahresauftakt sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt zu Beginn der zweiten Handelswoche erheblich vorsichtiger geworden. Der Dax
Sorgen bereiten den Investoren einerseits die Coronavirus-Mutationen, die verstärkt inzwischen auch außerhalb Großbritanniens und Südafrikas nachgewiesen werden. Andererseits startet in Kürze die Berichtssaison, weshalb für viele Vorsicht die Devise ist. Die ersten bedeutenden Quartalszahlen werden am Freitag aus der US-Bankenbranche erwartet.
Experten sehen aber noch eine weitere Gefahr, und zwar die anziehender Zinsen in den USA. "Still und heimlich steigen die Zinsen von US-Staatsanleihen immer weiter an und das könnte für die aktuelle Börsenrally zur Bedrohung werden", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Zum einen steigen damit die Finanzierungskosten der Unternehmen, zum anderen werden Anleihen im Vergleich zu Aktien wieder zu einer Alternative. Auslöser des Renditeanstiegs am US-Rentenmarkt ist die Aussicht auf eine noch lockerere Finanzpolitik unter dem designierten Präsident Joe Biden. Das treibt die Wachstums- und Inflationserwartungen an, weshalb die Kapitalmarktzinsen steigen.
"Mit Hilfe der Notenbanken, den enormen fiskalischen Maßnahmen und neuen Schulden konnte die Weltkonjunktur bislang vor dem Schlimmsten bewahrt werden", erläuterte Konstantin Oldenburger, Analyst bei CMC Markets. So blickten erste Anleger jetzt schon wieder sorgenvoll in Richtung der US-Notenbank und erwarteten eine straffere Geldpolitik bereits im kommenden Jahr. Das könnte dann die bittere Pille sein, die der Aktienmarkt auf dem Weg zurück in die wirtschaftliche Normalität schlucken müsse, so Oldenburger.
Unter den Einzelwerten standen an diesem Montag mit vorgelegten Geschäftsberichten Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe im Blick. Der Fernwartungssoftware-Hersteller Teamviewer
Der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum
Für Aufmerksamkeit sorgen ansonsten Analystenkommentare. Die Papiere von BASF
Der EuroStoxx 50
Der Euro
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX