FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist auch am Dienstag von Rekord zu Rekord geeilt. Seine Bestmarke schraubte der deutsche Leitindex inzwischen auf knapp 18 412 Punkte hoch. Zum Handelsschluss stand ein Plus von 0,67 Prozent auf 18 384,35 Zähler zu Buche. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,77 Prozent auf 26 871,42 Punkte zu.
Analyst Christian Henke vom Broker IG macht bei den Anlegern derzeit überhaupt keine Verkaufsbereitschaft aus. Die Angst, den Börsenzug voreilig zu verlassen, sei einfach zu groß.
Für den Kleinwerteindex SDax ging es um 1,12 Prozent auf 14 250,02 Zähler nach oben. Er war bereits am Montag auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert. Die Experten von Index Radar hatten jüngst schon darauf hingewiesen, dass Nebenwerte zu einer Aufholjagd ansetzen könnten.
Unternehmen aus dem SDax seien deutlich stärker mit der Wirtschaft in Deutschland verflochten als global aufgestellte Dax-Konzerne und hätten bisher weniger von der guten Stimmung am Aktienmarkt profitiert. Nun habe sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft aufgehellt, die Belastungen durch hohe Energiepreise und erschwerte Refinanzierungsbedingungen rückten offenbar allmählich in den Hintergrund.
Aktien aus dem SDax standen am Dienstag im Vordergrund. KWS Saat verkauft das Mais-Geschäft in Südamerika und verwendet den Erlös für die Senkung der Schulden. Die Aktien gewannen 6,4 Prozent.
Die Anteile des Baumarktkonzerns Hornbach Holding zogen nach vorläufigen Jahreszahlen um 8,5 Prozent an und sicherten sich damit den ersten Platz im SDax. Am Markt gut aufgenommen wurde auch der Ausblick des Verbindungstechnikherstellers Norma Group , dessen Aktienkurs um 3,2 Prozent stieg. Der Beschluss eines Aktienrückkaufprogramms bescherte den Papieren des auf Apotheken und Arztpraxen spezialisierten Software-Unternehmens Compugroup ein Plus von 3,9 Prozent.
Die Aktien von Gerresheimer fielen im MDax um knapp vier Prozent. Der Spezialverpackungshersteller habe in einem Gespräch einen mauen Jahresauftakt bestätigt, schrieb Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan.
Bei Rüstungswerten hielt der starke Rekordlauf an. Im Dax gewannen Rheinmetall als bester Index-Wert 2,7 Prozent. Die Titel des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt zogen im MDax um 6,8 Prozent an. Die Anteile des Börsenneulings und Panzergetriebe-Produzenten Renk standen am Ende 7,2 Prozent höher. JPMorgan-Analyst David Perry geht davon aus, dass die Nachfragewelle im Wiederbewaffnungszyklus in Europa mindestens eine Dekade andauern wird.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,40 Prozent auf 5064,18 Punkte. Der französische Cac 40 und der britische FTSE 100 legten ebenfalls etwas zu. In New York gewann das Leitbarometer Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 0,3 Prozent.
Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0855 (Montag: 1,0835) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9212 (0,9229) Euro. Am Rentenmarkt legte die Umlaufrendite von 2,39 Prozent am Vortag auf 2,40 Prozent zu. Der Rentenindex Rex sank um 0,03 Prozent auf 125,18 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,15 Prozent auf 132,85 Punkte./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX