FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Am Nachmittag machte der Dax seine frühen Gewinne von mehr als einem Prozent zwischenzeitlich komplett zunichte und drehte vorübergehend ins Minus. Auslöser dafür waren unerwartet schwache US-Arbeitsmarktdaten und erneut steigende Renditen am Anleihemarkt im Zusammenhang mit der Anlegerfurcht vor einer anziehenden Inflation. Für Aktienmärkte sind steigende Zinsen eine Gefahr, weil damit Anleihen als Anlagealternative wieder interessanter werden und Gelder aus Aktien abgezogen werden könnten.
Die anderen wichtigen europäischen Aktienmärkte legten mehr oder weniger stark zu: Der EuroStoxx
Im Blick standen zur Wochenmitte die Bund-Länder-Beratungen in Deutschland zur weiteren Vorgehensweise in der Corona-Krise. Unter dem wachsenden öffentlichen Druck hatte Kanzlerin Angela Merkel bereits eine vorsichtige Öffnungsstrategie in Aussicht gestellt.
Die Anleger seien sich durchaus bewusst, dass der Weg aus der Pandemie holprig werde, schrieb LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert. Allerdings gebe es mit fortschreitender Impfkampagne und den eingeleiteten Lockerungsschritten eine Perspektive für Gesellschaft und Wirtschaft. Und darauf komme es an. Die Stimmungsindikatoren zeigten Optimismus, aber keine Euphorie. Geldschwemme und Anlagenotstand fütterten die "rationale Blase", erklärte der Ökonom.
Im Dax versammelten sich Autowerte auf den vordersten Plätzen. Für die Vorzüge von Volkswagen
Die VW-Vorzugsaktien stiegen im Verlauf auf den höchsten Stand seit Januar 2018, damit kletterte Volkswagens Marktwert an der Börse erstmals seit Jahren wieder über die Marke von 100 Milliarden Euro. VW-Vorzüge standen am Ende 4,7 Prozent über dem Vortagesschluss. Die Continental-Papiere verteuerten sich als Dax-Spitzenreiter um 5,4 Prozent. Die Aktien von BMW stiegen um 4,9 Prozent.
Dagegen wurden die Profiteure der Corona-Krise wegen zunehmender Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Pandemie weiter verkauft. So fielen die Papiere des Essenslieferanten Delivery Hero
Die Shop Apotheke gab ihre Geschäftszahlen für 2020 und den Ausblick auf das laufende Jahr bekannt. Der Online-Arzneihändler will nach einem außergewöhnlich starken Jahr 2021 weiter wachsen und seine Profitabilität nochmals verbessern, allerdings mit etwas weniger Tempo. Dies enttäuschte die Marktteilnehmer.
Steigende Polysilizium-Preise beflügelten an der MDax-Spitze Wacker Chemie
Der Euro
Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite unverändert bei minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX