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14.12.2023 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax verliert an Schwung - Fokus nun auf EZB

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MDAX

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit dem klaren Signal für voraussichtlich drei Zinssenkungen 2024 hat die US-Notenbank Fed die Hoffnungen der Anleger erfüllt. Der Dax reagierte am Donnerstag entsprechend positiv und kletterte erstmals in seiner Geschichte über die runde Marke von 17 000 Punkten. "Fröhliche Weihnachten von der Fed", titelte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets in seinem Kommentar am Morgen.

War die Anziehungskraft der 17 000e-Marke auch sehr stark, ebbte der Schwung anschließend doch merklich ab. Gegen Mittag stand für den deutschen Leitindex noch ein Plus von 0,78 Prozent auf 16 896,97 Punkten auf der Kurstafel. Der Gewinn der Jahresendrally seit dem Zwischentief im Oktober beläuft sich damit auf 15,5 Prozent. Der Dax ist ein sogenannter Performance-Index. Das bedeutet, dass bei ihm Dividenden der Unternehmen bei der Berechnung mit berücksichtigt werden.

Die Investoren dürften nach dem Erreichen der 17 000 Punkte wohl Angst vor der eigenen Courage bekommen haben, kommentierte Börsen-Experte Andreas Lipkow den bisherigen Handelsverlauf. Die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag mit der anschließenden Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde könne die Karten noch einmal komplett durchmischen.

Für die Indizes hinter dem Dax lief es am Donnerstag noch besser. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 3,03 Prozent auf 27 229,03 Zähler zu. Der Nebenwerteindex SDax gewann 3,27 Prozent auf 13 501,59 Punkte. Außerdem zog der Eurozonen-Index EuroStoxx um ein Prozent an.

Für Aktien-Anleger sind die Aussichten auf sinkende Zinsen gute Nachrichten. Aktien werden gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren, Investitionen werden erschwinglicher. In New York hatten auf die Fed-Aussagen am Vortag die Anleger bereits begeistert reagiert, der Dow Jones Industrial erreichte ein Rekordhoch.

Immobilien-Aktien reagierten auf die neuen Zinsperspektiven mit hohen Kursgewinnen. Vonovia etwa kletterten im Dax um mehr als acht Prozent nach oben, angetrieben zusätzlich von einer Kaufempfehlung der ING. Der europäische Immobiliensektor verbuchte als stärkster der Stoxx-600-Branchenübersicht ein Plus von fast sechs Prozent. Bau- und Immobilienfinanzierungen werden bei fallenden Zinsen wieder günstiger, dies kann die Nachfrage am Wohnungsmarkt ankurbeln.

Ein Bericht des "Spiegel" sorgte bei den Aktien von DHL und der Telekom für kräftige Abgaben von bis zu 2,9 Prozent. Laut dem Magazin will die Bundesregierung die Sanierung der Deutschen Bahn mit Verkäufen von Aktien der Telekom sowie der DHL finanzieren. Umdenken musste die Ampel nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts. Bei der Telekom wolle die Regierung wohl nur noch eine strategische Beteiligung von 25 Prozent zuzüglich einer Aktie halten. Bei der DHL hingegen plane die Ampel, sich von mehr Anteilen zu trennen, schreibt das Magazin.

Im Fokus stand zudem einmal mehr der Antikörper-Spezialist Morphosys , diesmal mit einer Kapitalerhöhung. Insgesamt seien gut 3,4 Millionen Aktien bei institutionellen Anlegern zum Preis von 30 Euro pro Stück platziert worden, teilte das Unternehmen mit. Für den Kurs ging es entsprechend bergab, das Minus belief sich zuletzt aber nur noch auf 5,7 Prozent bei einem Kurs von 32,96 Euro.

Eine Partnerschaft zwischen dem Wirkstoffforscher Evotec und der Charité Berlin verhalf den Evotec-Papieren zu einem Plus von fast neun Prozent. Es geht dabei um eine Erweiterung der molekularen Patientendatenbank für Autoimmunerkrankungen.

Der Motorenbauer Deutz will einige Aktivitäten vom Antriebssystem- und Großmotorenbauer Rolls Royce Power Systems übernehmen. Der voraussichtliche Kaufpreis liege im höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, wie es hieß. Die Deutz-Aktien legten um 6,8 Prozent zu. Der Kaufpreis scheine ein Schnäppchen zu sein, sagte ein Händler./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-AFX

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