FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch seinen Rekordlauf fortgesetzt und ist erstmals kurzzeitig über die runde Marke von 18 000 Punkten geklettert. Anschub lieferten die US-Börsen, die in den letzten Handelsstunden am Vorabend, ungeachtet der überraschenden Beschleunigung des Preisauftriebs in den USA im Februar, frischen Auftrieb erhalten hatten. Hinzu kamen hierzulande positive Impulse durch die Berichtssaison.
Nachdem der deutsche Leitindex zunächst kurz bis auf 18 001,42 Punkte sprang, bröckelten die moderaten Gewinne komplett. Am Vormittag stand zuletzt ein Minus von 0,02 Prozent auf 17 961,29 Punkte zu Buche. Der Index der mittelgroßen Unternehmen, der MDax , gab um 0,06 Prozent auf 26 391,61 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich mit 0,08 Prozent im Plus bei 4987,32 Zählern.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners verwies auf überdurchschnittlich hohe Handelsvolumia während des am Vortag frisch aufgenommenen Rekordlaufs. "Im Moment reicht es schon, dass bei den ganz großen Zahlen wie der US-Inflationsrate gestern eine negative Überraschung ausbleibt, um den Markt weiter nach oben zu treiben." Aus technischer Sicht allerdings, so warnte er, sei der Dax "unverändert überkauft".
Die Berichtssaison hierzulande setzte nochmals einen Akzent, denn einige hochkarätige deutsche Unternehmen legten detaillierte Zahlenwerke vor. So sprangen Zalando mit plus 13,0 Prozent an die Dax-Spitze und machten damit ihre Verluste seit dem Jahresbeginn mehr als wett. Laut einem Händler übertraf der Modehändler trotz eines Umsatzrückgangs mit seinem operativen Jahresgewinn die Erwartungen. Gut an kam obendrein, dass Zalando mittelfristig neue Chance für Wachstum sieht.
Ebenfalls deutliche Kursgewinne verbuchten die Eon -Aktien mit plus 6,5 Prozent. Der Energieversorger überzeugte mit seinen Ergebniszielen für dieses Jahr. Das zog auch die RWE -Aktie mit nach oben, die um 2,0 Prozent zulegten.
Am Dax-Ende büßten unterdessen die Anteilsscheine von Adidas 3,0 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller enttäuschte mit seinem Ausblick. Die bereits gegebenen Prognosen seien nicht angehoben worden, hieß es etwa vom Analysehaus Jefferies. Fast unverändert zeigten sich die Vorzugsaktien von VW nach der Vorlage des vollständigen Zahlenwerks des Autobauers aus Wolfsburg.
Einige Unternehmen aus dem SDax hatten ebenfalls Jahreszahlen vorgelegt und gaben Ausblicke. Grand City Properties wurden daraufhin abgestraft und waren Schlusslicht mit minus 2,3 Prozent, denn der Immobilienkonzern will für 2023 keine Dividende zahlen.
Dagegen legten die Papiere von Klöckner & Co an der Index-Spitze um 5,4 Prozent zu. Der Stahlhändler schrieb zwar wegen tieferer Stahlpreise sowie Wertberichtigungen im Jahr 2023 rote Zahlen, zahlt aber dennoch eine Dividende, wenn auch nur eine halb so hohe wie im Vorjahr. Für 2024 blickt KlöCo zudem recht optimistisch auf die Geschäftsentwicklung./ck/mis
Quelle: dpa-AFX