FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den mit Spannung erwarteten Daten zur US-Inflation sind die Dax-Anleger am Mittwoch zuversichtlich. Der Leitindex gewann in der ersten Handelsstunde 0,26 Prozent auf 18 765,69 Punkte. Das Rekordhoch vom Freitag vergangener Woche steht bei 18 845 Punkten und rückt näher.
Am Morgen setzt die Berichtssaison zunächst wieder die Akzente, bevor am Nachmittag dann mit den US-Verbraucherpreisen die wohl wichtigsten Konjunkturdaten der Woche auf der Agenda stehen. Zuletzt waren die Anleger etwas verunsichert ob der Zinswende in den Vereinigten Staaten, weil sich die Inflation hartnäckig hoch zeigte. Von den Inflationsdaten erhoffen sie sich neue Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed.
Sollten die Inflationszahlen nicht enttäuschen, könnte am Nachmittag ein neues Rekordhoch auf der Anzeigetafel stehen, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. 19 000 Punkte im Dax wären die Belohnung für diejenigen Anleger, die jetzt schon bei Aktien zugriffen.
Der MDax der mittelgroßen Werte notierte am Mittwoch nur knapp im Plus mit 27 234,05 Zählern. Auch der EuroStoxx 50 , das Leitbarometer der Eurozone, stand nur leicht im Plus.
Commerzbank legten um 3,8 Prozent zu. Unter dem Strich habe die Bank besser als erwartet abgeschnitten, sagte ein Händler nach der Zahlenvorlage und betonte die angehobene Prognose für die Zinseinkünfte. Für die Anteile des Versicherers Allianz ging es nach Quartalszahlen hingegen nach unten um 1,7 Prozent.
Top-Wert im Dax waren ebenfalls nach Quartalszahlen die Aktien des Pharma- und Spezialchemie-Konzerns Merck KGaA mit plus vier Prozent. "Nicht, weil die Zahlen annähernd so gut waren wie die der Commerzbank, sondern weil sie nicht so schlecht waren wie von den Analysten erwartet", sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Die Konjunkturschwäche drückt beim Industriekonzern Thyssenkrupp weiter auf die Geschäfte. Auch im zweiten Geschäftsquartal schrieb das Unternehmen rote Zahlen und senkte den Ausblick. Die Aktien fielen auf dem letzten Platz im MDax um sieben Prozent.
Hellofresh verloren 5,5 Prozent. Es belastete eine von JPMorgan gestrichene "Overweight"-Empfehlung. Analyst Marcus Diebel verlieh den Aktien des Kochboxenversenders zudem den Status "Negative Catalyst Watch". Damit gab er seinem Pessimismus für die Mitte August anstehenden Quartalszahlen Ausdruck.
Der Industriedienstleister Bilfinger profitierte im ersten Quartal von einer weiterhin guten Nachfrage. An der MDax-Spitze verteuerten sich die Titel um die 6,6 Prozent.
Auf Talfahrt gingen die im SDax notierten Papiere von Schott Pharma , indem sie fast 15 Prozent einbüßten. Der Pharmazulieferer dämpfte die Erwartungen an das kommende Geschäftsjahr wegen reduzierter Verkäufe von Spritzen an einen Großkunden. Die Vorhersagbarkeit der weiteren Entwicklung sei sehr schlecht, monierte ein Börsianer./ajx/jha/
Quelle: dpa-AFX