PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Mittwoch geschwächelt. "Die Nervosität nimmt bei den Investoren zu und führt zu Gewinnmitnahmen insbesondere bei den Technologietiteln", so Marktexperte Andreas Lipkow. Immer wieder werden die Auswirkungen der US-Wahl als Unsicherheitsfaktor auch oder gerade in Europa genannt.
Verschiedene Konjunkturdaten, darunter ein unerwarteter Lichtblick in der deutschen Wirtschaft und eine im Oktober deutlich gestiegene deutsche Inflation, konnten dem europäischen Aktienmarkt in der Summe keine Entlastung geben. Gleiches galt im späteren Verlauf für relativ robuste Kurse an der Wall Street, die nur wenig halfen, das Minus zu reduzieren.
Nach einem Tagestief bei 4867 Zählern sank der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank sprach zwar von einem besseren deutschen Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, schränkte aber zugleich dessen Bedeutung ein: "Da die Weltwirtschaft noch einige Zeit schwach wachsen dürfte, wird auch die deutsche Wirtschaft in den kommenden Quartalen nicht deutlich vom Fleck kommen." Laut der ING Bank ändert sich nichts an der Tatsache, dass die Wirtschaft weiterhin in einer Stagnation steckt.
Relevant bleiben auch die Folgerungen, die Anleger für die Geldpolitik ziehen. Maßgeblich dafür war auch die deutsche Inflation, die im Oktober deutlich anzog. Laut ING stützen die neuen Erkenntnisse die Ansicht, dass sich die Europäische Zentralbank im Dezember gegen eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte aussprechen wird. Es sei damit ein "Tag der Falken", also jener, die auf eine strengere Geldpolitik setzen.
Schwächster Sektor waren in Europa die Technologiewerte, deren Teilindex seine seit Mitte Oktober erzielten Kursgewinne mit einem Abschlag von 2,5 Prozent fast wieder vollständig auslöschte. Daran änderten auch starke Zahlen des US-Internetriesen Alphabet
Aus dem Chipsektor folgten Infineon
Auch die Finanzwerte schwächelten, obwohl UBS
Der Pharmasektor litt unter der Schwäche von GSK
Besser schlugen sich in Paris die Aktien von Schneider Electric
Mit Saint-Gobain
Quelle: dpa-AFX