BERLIN (dpa-AFX) - Die Betriebsärzte sollen für Corona-Impfungen nun auch das Vakzin von Johnson & Johnson
"Im Nachhinein kommen jetzt all die Oberschlauen", sagte Laschet am Samstag auf einer Landesvertreterversammlung im schleswig-holsteinischen Neumünster. Der Markt für Masken sei im vergangenen Frühjahr schlicht dicht gewesen. Es habe Hilferufe von Krankenhäusern gegeben. In der Situation habe die Regierung reagieren müssen. "Und deshalb ist vieles von dem, was die SPD im Moment mit Jens Spahn macht, einfach nur schäbig."
Dagegen kündigte FDP-Vize Wolfgang Kubicki an, dass seine Partei nach der Bundestagswahl im September einen Untersuchungsausschuss zum Corona-Management der Regierung wolle. "Es bedarf einer parlamentarischen Aufarbeitung dazu nach der Wahl", sagte Kubicki auf einem Parteitag der Thüringer FDP in Erfurt. Kubicki, der auch Vizepräsident des Bundestags ist, kritisierte unter anderem den Einkauf "untauglicher Masken" durch das Ministerium von Spahn.
Inzwischen haben mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das entspricht 48,1 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus RKI-Daten (Stand: Samstag, 10.10 Uhr) hervorgeht. Den vollständigen Impfschutz hat nun demnach mehr als jeder Vierte (21,35 Millionen Menschen oder 25,7 Prozent). Insgesamt wurden laut RKI bislang 60,1 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht, 965 478 davon am Freitag. In dieser Woche sei erstmals an drei Tagen die Millionenmarke bei den täglichen Impfungen geknackt worden, schrieb Spahn bei Twitter.
Die Arztpraxen sollen in der Woche vom 21. Juni rund 3,3 Millionen Impfdosen erhalten, nämlich 2,84 Millionen Dosen von Biontech und 504 000 von Astrazeneca
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1911 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2294 Corona-Neuinfektionen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 18,3 an (Vortag: 18,6; Vorwoche: 26,3).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 129 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 122 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 713 480 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Spahn forderte als Lehre aus der Corona-Pandemie, die Rolle des Staates insgesamt neu zu diskutieren und zu prüfen, wie Deutschland und die EU weniger auf China angewiesen sein könnten. "Also wenn wir eines wirklich schmerzhaft erlebt haben in dieser Pandemie (...), dann die viel zu große Abhängigkeit von China", sagte Spahn beim "Tag des deutschen Familienunternehmens" in Berlin. Der Blick auf die Aufgaben des Staates habe sich mit der Pandemie verändert. Spahn: "Ich meine jetzt nicht einen starken Staat im Sinne von Bürokratie, wer verteilt am besten um, und irgendwie noch Kassenbonpflicht, sondern ich meine einen starken Staat als dienenden Staat, als beschützenden Staat, nicht als beschränkenden, besserwisserischen Staat."/cn/DP/zb
Quelle: dpa-AFX