HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler
Probleme in der Lieferkette blieben unter anderem mit der knappen Versorgung der Autobranche mit Chips bestehen. Zudem stiegen dem Unternehmen zufolge die Kosten für Rohmaterialien und Transport. Das habe bereits wie erwartet im zweiten Quartal auf den Ergebnissen gelastet.
Das Management rechnet nun 2021 wegen besserer Aussichten in der Industrie- und der Ersatzteilsparte mit einem währungsbereinigten konzernweiten Umsatzanstieg von mehr als 11 Prozent, wie das SDax
Die Vorzugsaktie der Herzogenauracher verlor nach Handelsstart jedoch 1,6 Prozent auf 7,09 Euro, zuletzt lag sie noch 0,4 Prozent im Minus. Die erhöhte Prognose biete wenig Spielraum für einen Anstieg der Markterwartungen, schrieb Jefferies-Analyst Sascha Gommel in einer ersten Einschätzung. Der Konzern habe bemerkenswerterweise seinen Ausblick lediglich für die Teilbereiche Ersatzteilgeschäft und Industriezulieferung erhöht - für die Auto-Erstzulieferung blieb es dagegen bei den bisherigen Zielen.
Die Margen in der Autozulieferung seien gegenüber dem Jahresstart gesunken und auch etwas schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb JPMorgan-Analyst Jose Asumendi. Der Umsatz lag im zweiten Jahresviertel in der Sparte unter dem ersten Quartal, die Kosten für Rohmaterialien und Logistik legten dagegen zu. Experten hatten das teilweise vorher schon befürchtet, vor allem in China sorgte im zweiten Quartal die knappe Versorgung mit Halbleitern für einen Rückgang der Autoproduktion zwischen April und Juni gegenüber den ersten Jahresmonaten. China ist als weltgrößter Automarkt auch für Schaeffler wichtig. Wenn die Kunden weniger produzieren, rufen sie weniger Teile bei dem Zulieferer ab.
Insgesamt wuchs der Konzernumsatz im abgelaufenen zweiten Quartal im Vergleich mit dem schwachen Vorjahreszeitraum um die Hälfte auf 3,45 Milliarden Euro und lag damit leicht über den Erwartungen von Experten. Das bereinigte operative Ergebnis fiel mit 319 Millionen Euro wie von Analysten gedacht aus, die entsprechende Marge lag bei 9,2 Prozent. Vor einem Jahr hatte Schaeffler wegen der wegbrechenden Automärkte in der Corona-Krise einen operativen Verlust von 159 Millionen Euro gemacht. Auch unter dem Strich konnte das Unternehmen diesmal wieder einen Gewinn vorweisen, dieser belief sich auf 227 Millionen Euro nach einem Verlust von 175 Millionen ein Jahr zuvor./men/tav/eas
Quelle: dpa-AFX