KÖLN (dpa-AFX) - Der Werbevermarkter Ströer
Die Ströer-Aktie hat im laufenden Jahr bisher über ein Zehntel an Wert verloren, nachdem es im November mit der Zulassung erster Impfstoffe deutlich nach oben gegangen war. Bei um die 70 Euro hat der Kurs sein Corona-Tief aus dem März vergangenen Jahres auch deutlich hinter sich gelassen.
Co-Chef Christian Schmalzl sprach von einem weiter herausfordernden Umfeld für das Kerngeschäft - für den Manager hellen sich die Perspektiven aber auch schon wieder auf: "Wir sehen schon jetzt, dass unser Außenwerbegeschäft im zweiten Quartal deutlich an Fahrt aufnimmt und die Entwicklungen der Infektions- und Impfzahlen geben uns Zuversicht für die kommenden Monate."
Gründer und Co-Chef Udo Müller sieht das Unternehmen mit dem Fokus auf Deutschland stabil positioniert und sieht Wachstumschancen im Digitalgeschäft mit dem Statistikanbieter Statista und dem Online-Kosmetikhändler Asam.
Vor allem die Außenwerbung leidet in der Pandemie unter zusammengekürzten Werbebudgets der Kunden. In vielen Bahnhöfen und auch im sonstigen Personennahverkehr ist unter anderem wegen der verstärkten Heimarbeit das Fahrgastaufkommen deutlich niedriger als vor der Krise. Die Plakatflächen und Bildschirme von Ströer sind damit weniger gefragt. Der Umsatz mit Außenwerbung im Segment OOH Media (Out-of-home) sank in den ersten drei Monaten um fast die Hälfte auf 98 Millionen Euro.
Online-Werbung und Dialogmarketing wuchsen zusammengenommen hingegen um rund 4 Prozent und machten mit 161 Millionen Euro nun den Großteil der Erlöse aus. Allerdings kam das Wachstum der Sparte aus den Call Centern und dem Direktvertrieb "an der Haustür", die Onlinewerbung selbst litt laut dem Unternehmen ebenfalls unter den Covid-19-Lockdowns - bis auf das Nachrichtenportal T-Online, das gegen den Trend zulegen konnte.
Die Umsätze mit Statista und Asam kletterten deutlich um ein gutes Drittel auf 56,4 Millionen Euro, wobei der Onlinehandel mit Kosmetika stärker zulegen konnte.
Zur Prognose machte Ströer keine neuen Angaben. Ende März war Ströer zur Vorlage des Geschäftsberichts davon ausgegangen, dass sich die negativen Auswirkungen der Maßnahmen gegen die Pandemie im zweiten Halbjahr teilweise umkehren und dann Nachholeffekte den Kölnern in die Karten spielen werden.
Unter der Annahme, dass der Lockdown bis Mitte April dauern sollte, erwartete der Vorstand in diesem Jahr ein organisches Umsatzwachstum, auch das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sollte über dem Vorjahreswert liegen, hieß es damals./men/mis/jha/
Quelle: dpa-AFX