BENTONVILLE (dpa-AFX) - Der US-Supermarktkonzern Walmart
Die Messlatte sei hoch gewesen, aber der Handelskonzern habe sie übersprungen, kommentierte Analyst Steven Shemesh die Quartalszahlen. Dies bestätige seine Einschätzung, dass die Aktie Kurspotenzial berge. Laut Analyst Christopher Horvers von der US-Bank JPMorgan hat Walmart ein insgesamt starkes Zahlenwerk vorgelegt.
Der Shopping-Riese erhöhte auch seine Ziele für das operative Ergebnis und den bereinigten Gewinn je Aktie. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn soll im laufenden Geschäftsjahr um 6,5 bis 8,0 Prozent zulegen, nach zuvor erwarteten 4,0 bis 6,0 Prozent. Je Aktie plant Walmart jetzt mit einem bereinigten Gewinn zwischen 2,35 und 2,43 Dollar. Zuvor hatte der Supermarktkonzern hier 2,23 bis 2,37 Dollar erwartet.
Im bis Ende Juli laufenden zweiten Geschäftsquartal stieg der Umsatz auf 169,3 Milliarden Dollar (rund 155 Milliarden Euro) - ein Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Bei konstanten Wechselkursen war der Zuwachs etwas größer. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 7,2 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar. Der Walmart zurechenbare Nettogewinn schrumpfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum hingegen um 43 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte sich das Unternehmen einen hohen Sonderertrag gutschreiben können. Walmart erzielte einen bereinigten Gewinn von 0,67 Dollar pro Aktie und übertraf damit die durchschnittliche Analystenschätzung leicht.
Der Lebensmittelhandel, der rund 60 Prozent des US-Umsatzes des Konzerns ausmacht, boomt weiter und der Einzelhändler gewinnt über alle Einkommensklassen hinweg an Umsatz, Marktanteil und Kunden. Vor allem wohlhabendere Kunden waren dafür ein wichtiger Faktor. Der Online-Handel wuchs in den USA um mehr als ein Fünftel. Der internationale Umsatz von Walmart stieg um 8,3 Prozent, angeführt von Walmex in Mexiko und Zentralamerika und vom Geschäft in China.
Walmart sieht sich als Anbieter von Produkten des täglichen Bedarfs derzeit weniger mit den negativen Folgen wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Zinssätze für die Kunden konfrontiert. Die US-Amerikaner sparen stattdessen eher bei kostspieligeren Posten wie Reisen, Möbeln und Renovierungsarbeiten an ihrem Haus. Die Abschwächung des Konsumklimas spüren dagegen etwa die Baumarktkette Home Depot
Quelle: dpa-AFX