SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Die kalifornischen Weinregionen Napa und Sonoma Valley, nördlich von San Francisco, werden erneut von Feuerstürmen heimgesucht. Das sogenannte Glass-Feuer habe in der Region bereits 80 Gebäude zerstört, teilte die Behörde Cal Fire am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Fast 1500 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen an, doch das am Sonntag ausgebrochene Feuer sei noch völlig außer Kontrolle, hieß es.
Zehntausende Anwohner mussten aus ihren Häusern fliehen. Es habe bisher aber keine Berichte über Tote oder Vermisste gegeben, gab der Sheriff von Sonoma County, Mark Essick, am Dienstag bekannt. Mindestens drei Menschenleben forderte unterdessen am Vortag ein Waldbrand im nordkalifornischen Shasta County. In der ländlichen Region hat das sogenannte Zogg Feuer seit Sonntag fast 150 Gebäude zerstört. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat in den betroffenen Regionen den Notstand ausgerufen.
Das Glass-Feuer hat nach Angaben des "San Francisco Chronicle" mindestens ein Dutzend Weingüter beschädigt. "Es passierte so schnell", sagte Carlton McCoy vom Weingut Burgess Cellars der Zeitung über das von heftigen Winden angefachte Feuer. Teile des Weinguts, darunter ein Lagerhaus und ein Gebäude von 1880, wurden zerstört. Sie würden selbstverständlich wieder aufbauen und den Betrieb weiterführen, erklärte McCoy.
Die Region wurde in den letzten Jahren regelmäßig von Feuern heimgesucht, besonders heftig 2017, als mehrere Waldbrände in Sonoma, Napa und Santa Rosa mehr als 6000 Gebäude zerstörten. Dutzende Menschen starben, zeitweise waren 100 000 Anwohner vor den Flammen auf der Flucht.
Sheriff Essick sprach am Dienstag von einer "Feuermüdigkeit". Er mahnte die Anwohner, dennoch ihre Koffer zu packen und Evakuierungsanordnungen der Feuerwehr zu befolgen.
Seit Mitte August wüten an der US-Westküste Dutzende große Feuer. Mindestens 29 Menschen kamen durch die Flächenbränden ums Leben, Tausende Gebäude wurden bisher zerstört. Die flächenmäßig schwersten Brände in der jüngeren Geschichte Kaliforniens haben jetzt schon eine Fläche von mehr als 15 000 Quadratkilometern Land zerstört./mub/DP/zb
Quelle: dpa-AFX