MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Baumaschinen-Hersteller Wacker Neuson
"Nach den außerordentlichen Umsatz- und Ergebniszuwächsen im vergangenen Geschäftsjahr sowie auch in der ersten Jahreshälfte materialisiert sich nun die von uns antizipierte konjunkturelle Abkühlung in einer Abschwächung der Nachfrage", erklärte Konzernchef Karl Tragl am Donnerstag bei der Vorlage des Quartalsberichts. Die Dauer und Tiefe sei dabei derzeit nicht abzuschätzen.
Die im SDax notierten Aktien sackten nach einem starken Start um bis zu 2,7 Prozent ins Minus. Am frühen Nachmittag notierten sie noch 1,7 Prozent unter ihrem Vortagesschluss. Damit scheint den Papieren der Schwung der jüngsten Erholung zunächst ausgegangen zu sein.
Beim Analysten Martin Comtesse vom Investmenthaus Jefferies kam der am Morgen vorgelegte Quartalsbericht nicht gut an. Die Auftragsdynamik habe sich massiv abgekühlt, so der Experte. Für dieses Jahr bleibe man hinsichtlich der Ziele in der Spur, aber die Vorzeichen für 2024 seien nicht gut.
Wacker Neuson geht wegen des zuletzt noch robusten Auftragsbestandes 2023 weiter von einem Umsatz von 2,5 Milliarden bis 2,7 Milliarden Euro aus. Bei der Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde ein Wert zwischen 10 und 11 Prozent erwartet, teilte das Unternehmen in München mit. 2022 hatte Wacker Neuson eine Marge von 9,0 Prozent bei einem Umsatz von 2,25 Milliarden erzielt.
In den ersten neun Monaten zog der Umsatz um 23 Prozent auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro an. Die Marge sei dabei auf 11,9 (Vorjahreszeitraum 8,8) Prozent gestiegen, hieß es.
Im dritten Quartal nahm der Schwung aber ab, wenngleich Wacker Neuson weiter ein prozentual zweistelliges Wachstum erzielte. Die Erlöse stiegen um 14 Prozent auf 648 Millionen Euro. Die Ebit-Marge ging um 0,2 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent zurück. Unter dem Strich verdiente Wacker Neuson mit 43 Millionen Euro gut ein Fünftel mehr./nas/mis/stk
Quelle: dpa-AFX