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ROUNDUP: VW-Sportwagentochter Porsche hält Preise hoch - Aktie gibt nach

ROUNDUP: VW-Sportwagentochter Porsche hält Preise hoch - Aktie gibt nach
Volkswagen Vz. -%
03.05.2023 ‧ dpa-Afx

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Sportwagenbauer Porsche AG hat zu Jahresbeginn mit höheren Verkaufspreisen steigende Kosten kompensiert. Weil der mehrheitlich zum VW-Konzern gehörende Autobauer deutlich mehr Autos verkaufte als im von Covid-Lockdowns und Teileknappheit geprägten Vorjahreszeitraum, konnte Porsche-Chef Oliver Blume am Mittwoch insgesamt deutliche Anstiege bei den Geschäftszahlen vermelden. Die Stuttgarter bleiben demnach auch bei ihren Jahreszielen. Die im Dax notierte Porsche-AG-Vorzugsaktie gab am Vormittag um 2,4 Prozent nach.

Das Papier hat sich für die Anleger seit dem Megabörsengang im September vergangenen Jahres prächtig entwickelt. Für 82,50 Euro Ausgabepreis an die Börse gegangen, hat die Aktie sich seitdem um knapp ein Drittel auf zuletzt 108 Euro verteuert. Schon länger wird das Unternehmen von den Investoren an der Börse höher bewertet als der gesamte Volkswagen-Konzern. Die ebenfalls im Dax notierte Vorzugsaktie von VW trat auf der Stelle.

Die Resultate aus dem ersten Quartal seien "ein bisschen schwach", schrieb Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies zu den Porsche-Zahlen. Der Markt habe mit etwas mehr operativem Ergebnis und mehr freiem Mittelzufluss gerechnet. Überraschungen im Zahlenwerk gebe es indes keine.

Porsche hatte wie bereits bekannt in den drei Monaten Januar bis März 80 767 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert, ein Plus von 18 Prozent. Ein Jahr zuvor hatten Lieferkettenprobleme und die Covid-Pandemie den Verkauf gebremst.

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,5 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Dabei kletterte der durchschnittliche Verkaufspreis je Auto von 107 000 Euro im Vorjahreszeitraum auf jetzt 116 000 Euro.

Dazu hätten sowohl höhere Verkaufspreise als auch eine Verschiebung hin zu teureren Modellen beigetragen, hieß es. Insgesamt blieb die Nachfrage nach Angaben des Unternehmens unverändert stark. Der Auftragseingang im ersten Quartal habe über den Erwartungen des Unternehmens gelegen, sagte Finanzchef Lutz Meschke in einer Telefonkonferenz.

Porsche will auch weiter an der Preisschraube drehen. In den USA habe der Konzern Preiserhöhungen zwischen vier und acht Prozent eingeläutet, die im zweiten Halbjahr wirken dürften, sagte Meschke. Die Preisentwicklung dürfte auch für den Rest des Jahres stark bleiben.

Das operative Konzernergebnis wuchs in etwa gleichstark mit dem Umsatz um 25,4 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro. Analysten hatten sich im Schnitt etwas mehr ausgerechnet. Die operative Marge lag wie ein Jahr zuvor bei 18,2 Prozent. Die Kosten für Energie, Material, Rohstoffe und Logistik zogen ebenso an wie für den Vertrieb und die Verwaltung. Der Nettogewinn stieg um 39 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro.

"Die Märkte bleiben global volatil - umso zufriedener sind wir mit unseren Zahlen", sagte Finanzchef Lutz Meschke. Im ersten Quartal waren die Lieferprobleme noch nicht ganz abgehakt, vor allem in den Lieferketten und bei der Teileverfügbarkeit für Elektroautos habe es überdurchschnittliche Probleme gegeben, hieß es von Porsche. Auch speziell von Kunden bestellte Teile für die Personalisierung der Autos waren teils noch schwierig zu bekommen.

Der Vollelektro-Sportwagen Taycan wurde im ersten Quartal etwas weniger verkauft als vor einem Jahr. Hier habe es Probleme mit dem Hochvolt-Heizungssystem gegeben, sagte Meschke. In den kommenden Monaten stehe aber ein starkes Hochfahren der Produktion an. Nach elf Prozent Anteil vollelektrischer Autos (BEV) an den Auslieferungen im ersten Quartal rechne Porsche für das Gesamtjahr auch weiter mit dem Erreichen des Ziels von 12 bis 14 Prozent.

Der von Experten viel beachtete Start der vollelektrischen Version vom Macan - ein volumenstarkes Modell bei Porsche - soll weiter im kommenden Jahr erfolgen. Wann genau, darauf wollte sich Meschke nicht festlegen. Das Auto sei in den finalen Testläufen, es müssten noch Software-Probleme ausgebügelt werden. Ursprünglich hatte der E-Macan schon länger auf dem Markt sein sollen, Probleme in der zunächst für den Wagen vorgesehenen Software aus der VW-konzerneigenen Softwaresparte hatten das aber hinausgezögert. Mittlerweile setzt Porsche auf eine Weiterentwicklung bereits vorhandener Softwarepakete für das Auto, anstatt eine vollkommen neue Generation einzusetzen.

Bei den Finanzdienstleistungen fielen die Ergebnisse zu Jahresbeginn nicht mehr so stark aus wie noch vor einem Jahr. Höhere Refinanzierungskosten belasteten, zudem schloss angesichts höherer Zinsen ein geringerer Teil der Autokäufer einen Finanzierungsvertrag ab. Der Anteil sollte sich in den kommenden Quartalen aber stabilisieren, sagte Meschke./men/mne/mis

Quelle: dpa-AFX

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