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ROUNDUP: Vorkrisenniveau rückt näher - Zuversicht für Deutschland-Tourismus

ROUNDUP: Vorkrisenniveau rückt näher - Zuversicht für Deutschland-Tourismus
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10.02.2023 ‧ dpa-Afx

WIESBADEN (dpa-AFX) - Urlaub zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen liegt bei vielen Bundesbürgern im Trend. Nach den harten Corona-Jahren tastet sich der Deutschland-Tourismus an das Vorkrisenniveau heran. Die Übernachtungszahlen unterschritten im vergangenen Jahr den Wert des Rekordjahres 2019 vor der Pandemie noch um 9,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Besonders positiv ist, dass wir wieder mehr Gäste aus dem Ausland bei uns begrüßen können, auch wenn noch nicht wieder der Status vor Corona erreicht ist", sagte der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Reinhard Meyer, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Für das laufende Jahr sieht Meyer trotz hoher Inflation Grund für Optimismus. "Das eigene Heimatland wird wie bereits seit Jahren das Lieblingsreiseziel der Mehrzahl der Deutschen bleiben, auch wenn die Buchungsraten für Urlaube im Ausland in diesem Jahr bereits wieder verstärkt nachgefragt sind."

Im vergangenen Jahr verzeichneten Hotels, Pensionen, Campingplätze und Co. 450,8 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland. Das war ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr, das teilweise noch von Corona-Beschränkungen geprägt war, von 45,3 Prozent. Im Rekordjahr 2019 waren 495,6 Millionen Übernachtungen gezählt worden.

Meyer rechnet mit wieder anziehender Nachfrage von Geschäftsreisenden, von der vor allem Städte und deren Umland profitieren dürften. Die Absage von Veranstaltungen, Messen und Kongressen in der Corona-Krise, zu denen häufig viele Besucher aus dem Ausland kommen, hatte den Städtetourismus hart getroffen.

Die beliebtesten Reiseziele der Menschen in Deutschland bleiben im Inland nach Einschätzung des DTV-Präsidenten in diesem Jahr die Berge und die Küsten. Auch die Mittelgebirge, Seen und Flussregionen seien zunehmend beliebte Ziele von Urlaubs-, Kurz- und Tagesreisen.

Trotz hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten sind die Menschen in Deutschland in Reiselaune, wie aus verschiedenen Studien hervorgeht. Nach einer Erhebung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) wird das Inland weiterhin Top-Reiseziel der Menschen hierzulande sein. Auch die Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen geht davon aus, dass Deutschland mit Abstand das beliebteste Ferienland der Bundesbürger bleibt - so wollten 28 Prozent der Reisewilligen in diesem Jahr zwischen den heimischen Küsten und Bergen urlauben. Allerdings verliere der hiesige Reisemarkt an Anteilen. Sonnenhungrige zieht es nach dem Ende von Corona-Beschränkungen auch wieder zunehmend ins Ausland.

Reisende in Deutschland müssen sich nach Einschätzung Meyers auf Preissteigerungen im Rahmen der Inflationsquote aufgrund höherer Zulieferer-, Energie- und Lohnkosten einstellen. "Weitere Preissteigerungen sind vor allem bei energieintensiven Angeboten wie Wellness zu erwarten."

Die einzelnen Unterkunftsarten profitierten im vergangenen Jahr unterschiedlich stark von der Erholung. Hotels, Gasthöfe und Pensionen lagen trotz kräftiger Zuwächse bei den Übernachtungszahlungen um 12,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Ferienunterkünfte erreichten das Vorkrisenniveau nahezu (minus 2,8 Prozent). Auf Campingplätzen stieg die Zahl der Übernachtungen gegenüber dem Jahr 2019 sogar um 12,4 Prozent.

Meyer zufolge sind die Folgen der Corona-Krise in den Betrieben noch nicht überall überwunden. Rücklagen seien abgeschmolzen, aufgenommene Kredite aus der Krise müssten bedient werden. "Hinzu kommen die gestiegenen Kosten vor allem für Energie. Dadurch sinkt mancherorts der Spielraum für Investitionen." Die Politik sei weiterhin gefragt mit Unterstützungs- und Investitionsprogrammen.

Sorgen bereitet der Branche zudem der Fachkräftemangel. "Für die gesamte touristische Wertschöpfungskette ist der Arbeitskräftemangel eine enorme Herausforderung", sagte der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Sven Liebert./mar/DP/mis

Quelle: dpa-AFX

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