REGENSBURG (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Vitesco
Das im MDax
Die Holding der fränkischen Industriellenfamilie und der von ihr kontrollierte Konzern halten zusammen bereits rund 89 Prozent der Stimmrechte. Der Streubesitz liegt demnach nur noch bei rund 11 Prozent. Es wird daher von Experten erwartet, dass der Titel im März in den Kleinwerteindex SDax
Im April dann sollen Hauptversammlungen von Schaeffler und Vitesco die Verschmelzung beider Unternehmen beschließen. Der Prozess soll früheren Angaben zufolge bis Jahresende abgeschlossen sein. Interessant für die Anleger, die nach dem Ende des Übernahmeangebots von Schaeffler im Dezember noch die Aktie halten, wird vor allem das Umtauschverhältnis der Aktien in einer anstehenden Verschmelzung auf den Schaeffler-Konzern. Dieses soll durch einen unabhängigen Gutachter festgelegt werden.
Dabei spielt eine Rolle, wie die Zahlen ausfallen und wie solide die Bilanz ist. Im Gesamtjahr erzielten die Regensburger einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von 341,1 Millionen Euro, wie sie auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilten. Das war gut die Hälfte mehr als im Vorjahr. Die entsprechende operative Marge lag mit 3,7 Prozent über dem oberen Ende der Prognosespanne, die Vitesco-Chef Andreas Wolf zuletzt in Aussicht gestellt hatte. Im Vorjahr hatte Vitesco unter anderem wegen der Teileknappheit bei Elektrochips nur 2,5 Prozent Marge erzielt.
Den Umsatz steigerte der Antriebsspezialist lediglich um knapp zwei Prozent auf 9,23 Milliarden Euro und erreichte damit so eben den unteren Bereich des Ausblicks. Der Umsatz mit Komponenten für den Elektroantrieb stieg von 1,1 auf 1,3 Milliarden Euro. Grund für das geringe Plus war den Angaben zufolge die kurzfristige Eintrübung des Marktes im vierten Quartal. Noch macht Vitesco den Löwenanteil des Geschäfts mit Verbrennertechnik, die auch deutlich profitabler ist.
Der Auftragseingang belief sich insgesamt auf über 12 Milliarden Euro - 2 Milliarden weniger als im Vorjahr. Seit geraumer Zeit macht hiervon bereits das Elektroportfolio den Großteil der Bestellungen aus, diese gingen aber ebenfalls von 10,4 Milliarden auf 8,3 Milliarden Euro zurück.
Chef Andreas Wolf verwies auf hohe Orders in den vergangenen Jahren. "Mit einem Auftragsbestand von deutlich mehr als 30 Milliarden Euro im Elektrifizierungsbereich starten wir erfolgreich und gut positioniert in die Zukunft", sagte er laut Mitteilung.
Die Eigenkapitalquote belief sich zum Ende des Jahres auf 37,6 Prozent und damit weniger als die 40,3 Prozent zum Vorjahresstichtag. Die Nettoliquidität lag bei 337 Millionen Euro knapp über dem Geldbestand von vor einem Jahr./men/niw/jha/
Quelle: dpa-AFX