NIZZA (dpa-AFX) - Nach Unwettern und Überschwemmungen in der Region der südfranzösischen Metropole Nizza werden nach Medienberichten mindestens neun Menschen vermisst. Unter ihnen seien zwei Angehörige der Feuerwehr, die im Einsatz waren, wie der Nachrichtensender Franceinfo am Samstag unter Berufung auf die Behörden berichtete.
Regierungschef Jean Castex und Innenminister Gérald Darmanin kamen am Mittag in Nizza an, um sich ein Bild in dem betroffenen Département Alpes-Maritimes zu machen, wie der TV-Nachrichtensender BFM berichtete. Castex hatte die Reise kurzfristig angekündigt.
Die Wetterlage beruhige sich zwar, aber es gebe erhebliche Schäden und zahlreiche Menschen, die vermisst würden, teilte der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, via Twitter mit. "Wir sind mit einem Unglück konfrontiert, wie ich es im (Département) Alpes-Maritimes noch nicht erlebt habe", sagte der konservative Politiker französischen Medien.
Innenminister Darmanin hatte nach einer Krisensitzung in Paris die Entsendung zusätzlicher Hubschrauber und Feuerwehrleute in die Region angekündigt.
Starkregen hatte insbesondere im bergigen Hinterland von Nizza zu Überschwemmungen und chaotischen Verkehrsbedingungen geführt. Auf dem Flughafen Nizza laufe der Flugbetrieb inzwischen wieder normal, teilte der Airport via Twitter mit.
Rund 13 500 Haushalte in der Region waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Medien berichteten von Dörfern, die nicht mehr erreichbar seien.
Zahlreiche Menschen wurden vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht. Im betroffenen Département Alpes-Maritimes waren rund 850 Feuerwehrleute im Einsatz. Während der Sommermonate sind Nizza und die Côte d'Azur eine beliebte Region für Urlauber, auch aus Deutschland./cb/DP/zb
Quelle: dpa-AFX