LONDON (dpa-AFX) - Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser
Narasimhan sei für eine neue Aufgabe in den USA angesprochen worden, teilte der Hersteller von Marken wie Calgon, Clearasil, Cillit Bang, Sagrotan und Vanish am Donnerstag mit. Dies ermögliche ihm auch, aus persönlichen und familiären Gründen zurück in die USA zu ziehen.
Narasimhan ist seit September 2019 als Chef bei Reckitt Benckiser tätig und hat sich vor allem mit der Neuaufstellung des Konzerns beschäftigt. Vorübergehend werde das Vorstandsmitglied Nicandro Durante ab Oktober die Leitung übernehmen, während der Verwaltungsrat die Suche nach einer dauerhaften Lösung angehe, teilte Reckitt weiter mit. Durante war von 2011 bis 2019 Chef beim britischen Tabakkonzern BAT gewesen.
Vom Analysehaus RBC hieß es, die Neuigkeit sei eine Enttäuschung. Bei Reckitt seien gerade die von Narasimhan angestoßenen Veränderungen bemerkbar geworden. Zudem sei fraglich, ob ein ehemaliger Tabak-Manager der richtige Chef für einen Konzern sei, der im Markt für Verbrauchergesundheit (Consumer Health) tätig ist. Auch die Experten von Jefferies sehen in dem Weggang von Narasimhan einen "Anlass zur Sorge".
Reckitt Benckiser befindet sich im Umbau. Narasimhan versuchte, unter anderem mit Fehleinkäufen seines Vorgängers Rakesh Kapoor aufzuräumen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte die gesamte Babynahrungssparte abgespalten werden, wobei es Ende Juni auch hieß, dass der Deal angesichts der sich verschlechternden Situation an den Finanzmärkten abgesagt werden könnte. Sollte es dennoch dazu kommen, würde Narashiman oder sein Nachfolger den 17 Milliarden Dollar schweren Zukauf von Mead Johnson Nutrition aus dem Jahr 2017 wieder rückgängig machen. 2021 hatte sich Reckitt Benckiser zudem von der Fußpflege-Marke Scholl getrennt und im Gegenzug die Schmerzmittelmarke Biofreeze übernommen.
Im Juli hat Reckitt seine Umsatzprognose auch dank höherer Preise angehoben. Reckitt profitierte zudem von einer hohen Nachfrage nach Babynahrung in den USA, wo ein Wettbewerber mit Lieferengpässen zu kämpfen hat./stk/mis/jha/
Quelle: dpa-AFX