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26.01.2021 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: UBS geht nach Gewinnsprung optimistisch ins neue Jahr - Aktienrückkauf

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UBS Group

ZÜRICH (dpa-AFX) - Eine florierende Vermögensverwaltung und gute Geschäfte im Investmentbanking haben die Schweizer Großbank UBS zum Jahresende weiter angetrieben. Der Gewinn schnellte daher auch im gesamten Corona-Krisenjahr 2020 nach oben - wenn auch im Vergleich zu einem eher schwachen Vorjahr. Damals hatten der Konzernumbau und Abschreibungen auf den Gewinn gedrückt. Der seit November amtierende Konzernchef Ralph Hamers kündigte am Dienstag ein neues Aktienrückkaufprogramm an. Das kam zwar nicht überraschend, überzeugte die Analysten aber ebenso wie die Geschäftsentwicklung. Für die Aktien ging es nach oben.

Der Kurs der UBS-Papiere stieg am Dienstag in der Spitze um mehr als vier Prozent. Zuletzt notierten sie noch mit 1,3 Prozent im Plus bei 13,09 Franken und gehörten damit zu den stärksten Werten im schweizerischen Leitindex SMI . Damit bringen es die Schweizer nun auf eine Marktkapitalisierung von gut 50,5 Milliarden Franken. Zum Vergleich: die Deutsche Bank bringt es auf einen Börsenwert von umgerechnet 19,4 Milliarden Franken.

Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan lobte "in allen Belangen exzellente Geschäftszahlen" der UBS. Vor allem die Vermögensverwaltung habe zuletzt beim Wachstum deutlich an Schwung gewonnen.

Allein im Schlussquartal sammelte die UBS im Geschäft mit vermögenden Kunden, dem Wealth Management, netto frisches Geld in Höhe von mehr als 21 Milliarden Franken ein, in der Fondssparte (Asset Management) war es noch ein wenig mehr. Beide Bereiche steigerten ihren Gewinn deutlich.

Zudem steuerte die Investmentbank vor Steuern wieder einen Gewinn von einer halben Milliarde US-Dollar bei, nachdem hier vor einem Jahr wegen Umbaukosten noch ein Minus gestanden hatte. Insgesamt erzielte der Konzern im Schlussquartal einen Vorsteuergewinn von 2,1 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Im Gesamtjahr waren es 8,2 Milliarden Dollar, wovon unter dem Strich für die Anteilseigner ein Ergebnis von 6,6 Milliarden Dollar blieb. Das war ein Zuwachs von mehr als der Hälfte, wovon ein kleinerer Teil auf den mehrheitlichen Verkauf der Fondsvertriebsplattform Fondcenter an die Deutsche Börse sowie die Trennung vom geistigen Eigentum an der Bloomberg-Commodity-Index-Familie zurückging.

Analysten lobten nicht nur die Entwicklung der Geschäfte, sondern auch die Entwicklung der Kosten. So blieb vom Ertrag - also allen Einnahmen der Bank - 2020 deutlich mehr hängen als im Jahr zuvor. Laut der Bank war dieses viel beachtete Aufwand-Ertrags-Verhältnis das tiefste seit 2006. Daher legte der Gewinn prozentual auch deutlicher zu als der Ertrag, der um 12 Prozent auf 32,4 Milliarden Dollar wuchs. Diese Entwicklung trage bereits die Handschrift des neuen Chefs Ralph Hamers, hieß es am Markt.

Der frühere Chef der niederländischen Bank ING arbeitet derzeit an der Strategie für die Zukunft. Ein Update dazu soll es im zweiten Quartal oder danach geben. Hamers will sich denn auch nicht auf dem Erfolg des vergangenen Jahres ausruhen. "Der Wandel ist die einzige Konstante. Deshalb müssen wir agil bleiben und UBS noch fitter für die Zukunft machen", sagte er laut Mitteilung.

Nach Einschätzung des Bankenexperten Abouhossein dürfte der Fokus des Managers auf dem Ausbau des Fondsgeschäfts, der Zukunft der US-Vermögensverwaltung, der Behauptung der Marktstellung des Investmentbankings sowie auf Kostensenkungen liegen. Erst Mitte Januar hatte der Finanzkonzern angekündigt, noch im ersten Quartal gut jede fünfte seiner 239 Filialen auf dem Heimatmarkt zu schließen, da immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte online abwickeln.

Wie bereits in Aussicht gestellt, will die UBS nun noch mehr eigene Aktien zurückkaufen. Allein im ersten Quartal sollen dafür rund 1,1 Milliarden Dollar ausgegeben werden. Ein kleiner Teil der Summe entfällt auf ein schon länger laufendes Kaufprogramm; der weitaus größte Teil auf ein neues. Dieses läuft drei Jahre und soll bis zu 4 Milliarden Franken umfassen. Die direkte Ausschüttung an die Anteilseigner fällt derweil wie bereits angekündigt deutlich, und zwar auf 0,37 Dollar je Aktie - nach 0,73 Dollar ein Jahr zuvor.

Bei den Rückkauf- und Ausschüttungsplänen stützt sich die Bank auch auf ihre gute Kapitalausstattung. So lag die harte Kernkapitalquote Ende 2020 mit 13,8 Prozent deutlich über dem ursprünglichen Unternehmensziel.

In das neue Jahr geht UBS-Chef Hamers zuversichtlich. Saisonale Faktoren sowie eine stärkere Aktivität der Kunden im Vergleich zum vierten Quartal dürften positiv auf die Geschäfte wirken, teilte die Bank mit. Die guten Aussichten für die Finanzmärkte sollten in der Vermögensverwaltung dem Ertrag aus wiederkehrenden Gebühren Rückenwind verleihen. Allerdings werde das Niedrigzinsumfeld weiterhin auf dem Nettozinsertrag lasten./mis/stw
/jha/

Quelle: dpa-AFX

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