ZÜRICH (dpa-AFX) - Gute Geschäfte im Wertpapierhandel und der Verkauf von Geschäftsteilen haben der schweizerischen Großbank UBS
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die UBS-Aktie legte am Morgen in Zürich um 2,24 Prozent auf 11,175 Franken zu und war damit Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI
Jetzt steht an der Bankspitze ein Wechsel bevor. Ende des Monats übergibt UBS-Chef Ermotti die Führung des Instituts an seinen Nachfolger Ralph Hamers - den früheren Chef der niederländischen Großbank ING
Im dritten Quartal profitierte die UBS vom mehrheitlichen Verkauf ihrer Fondsvertriebsplattform Fondcenter an die Deutsche Börse
Derweil schlugen die Verwerfungen durch die Corona-Krise bei der UBS weniger teuer zu Buche als im ersten Halbjahr. Die Wertberichtigungen auf Kreditrisiken summierten sich im dritten Quartal auf 89 Millionen Dollar, nachdem sie in den ersten sechs Monaten insgesamt rund 540 Millionen Dollar erreicht hatten. Auch für das vierte Quartal rechnet das Management an dieser Stelle mit deutlich geringeren Belastungen als in der ersten Jahreshälfte.
Der größte Teil des Vorsteuergewinns der UBS stammte im dritten Quartal mit 1,1 Milliarden Dollar aus der Vermögensverwaltung für reiche Kunden. Dort sammelte die Bank bei Anlegern netto frisches Geld in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar ein.
Gut lief es auch im Fondsgeschäft und in der Investmentbank. In der Fondssparte legte der bereinigte Vorsteuergewinn um 42 Prozent auf 191 Millionen Dollar zu. In der Investmentbank sprang der Vorsteuergewinn dank des Verkaufs der Commodity-Index-Familie um mehr als das Zweieinhalbfache in die Höhe. Aber auch die Erträge im laufenden Geschäft legten kräftig zu.
Unterdessen können sich die Aktionäre der Bank Hoffnung auf die zweite Hälfte der Dividende für 2019 machen. Wenn sie bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 19. November zustimmen, soll die Ausschüttung wenige Tage später fließen. Die UBS hatte die ursprünglich vorgesehene Dividende wegen der drohenden Belastungen durch die Corona-Krise in zwei Hälften aufgeteilt, nachdem die schweizerische Finanzaufsicht die Geldinstitute dazu aufgefordert hatte.
Auch mit dem Rückkauf eigener Aktien will die UBS 2021 nach Möglichkeit wieder beginnen. Dabei stützt sich die Bankführung auf die harte Kernkapitalquote (CET1) des Instituts. Diese war von 13,3 Prozent Ende Juni auf 13,5 Prozent Ende September gestiegen. Dabei ist bereits eine Reserve von 1,5 Milliarden Dollar für mögliche Aktienrückkäufe herausgerechnet. Sonst hätte die Quote den Angaben zufolge sogar 14,0 Prozent erreicht./stw/eas/jha/
Quelle: dpa-AFX