SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der Fahrdienst-Vermittler Uber
Die Entwicklung eigener Technologie zum autonomen Fahren hat Uber in den vergangenen Jahren Hunderte Millionen Dollar gekostet. Das Projekt war vom Mitgründer und langjährigen Chef Travis Kalanick forciert worden. Er sah darin die Möglichkeit, Kosten zu sparen, wenn Computer Menschen ersetzen.
Die Fahrer seien der größte Kostenpunkt, bekannte Kalanick einst etwas zu freimütig bei einem Auftritt - was ihn bei den Männer und Frauen am Steuer der Uber-Autos nicht populärer machte. Er war allerdings überzeugt, dass in Zukunft der Wettbewerb zwischen Robotaxi-Diensten laufen würde und Uber nur mit hauseigener Technologie sein Schicksal in der Hand behalten kann.
Kalanick holte dafür als Projektleiter Anthony Levandowski an Bord, einen prominenten Entwickler aus dem Roboterwagen-Programm von Google
Auf das Konto von Ubers Programm geht auch der bisher einzige bekannte tödliche Unfall mit einem Roboterwagen. Im März 2018 erfasste eines der Uber-Fahrzeuge bei einer nächtlichen Testfahrt in Tempe im US-Bundesstaat Arizona eine Frau, die die mehrspurige Fahrbahn überquerte und dabei ein Fahrrad neben sich schob. Laut Unfallermittlern konnte die Uber-Software zunächst nicht einordnen, was sie vor sich sah und reagierte spät. Zudem schaute die Sicherheitsfahrerin am Steuer auf ihr Smartphone und Uber hatte den Bremsassistenten des umgebauten Serienfahrzeugs deaktiviert.
Der seit August 2017 amtierende Uber-Chef Dara Khosrowshahi ergriff bereits diverse Sparmaßnahmen, die Roboterwagen-Entwicklung verschonte er bisher. Die Corona-Pandemie brachte jedoch Quartal für Quartal neue Belastungen. Im vergangenen Quartal gab es einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar, der Umsatz fiel um 18 Prozent. Bereits im November hatte das Technologieblog "Techcrunch" von Gesprächen zwischen Uber und Aurora berichtet.
Aktuell arbeiten Autokonzerne, Branchenzulieferer, zahlreiche Start-ups sowie Technologie-Schwergewichte wie die Google-Mutter Alphabet
Die Google-Schwesterfirma Waymo gilt als besonders weit bei der Entwicklung von Technologie zum autonomen Fahren. Neben dem Aufbau eines eigenen Robotaxi-Dienstes will Waymo auch Autobauer wie etwa Fiat Chrysler
Aurora wurde von eine Art Dream-Team der Branche gegründet: Chris Urmson war Chefentwickler bei Googles Roboterwagen-Projekt, Sterling Anderson verantwortete das "Autopilot"-Fahrassistenzsystem bei Tesla
Quelle: dpa-AFX