BELLEVUE (dpa-AFX) - Die Übernahme des kleineren Rivalen Sprint hat das Wachstum der Telekom-Tochter T-Mobile US
Zwar lasteten zum Jahresende hin Kosten im Zusammenhang mit der Fusion auf den Gewinnen, im Gesamtjahr stieg das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) aber auch dank der Übernahme um rund 83 Prozent auf 24,6 Milliarden Dollar. 2021 soll es hier weiter auf 26,5 bis 27,0 Milliarden Dollar nach oben gehen. Während es 2020 besser lief als Analysten im Mittel erwartet hatten, liegt der Ausblick ein wenig unter der durchschnittlichen Schätzung. Im vorbörslichen US-Handel zeichneten sich für die T-Mobile-Aktie leichte Gewinne ab, die Telekom-Aktie verlor dagegen am Mittag im deutschen Handel gut 1,1 Prozent.
Unter dem Strich stand 2020 bei T-Mobile US ein Überschuss von 3,1 Milliarden Dollar. Das waren nicht zuletzt aufgrund der Kosten für die im April nach einer zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie endlich vollzogene Fusion mit Sprint knapp zwölf Prozent weniger als 2019. Auch dieses Jahr wird das Zusammenlegen der Netze und der Verwaltung viel Geld kosten: 2,5 bis 3 Milliarden Dollar an Fusionskosten sind eingeplant.
Analyst Jonathan Atkin vom Analysehaus RBC reagierte positiv auf die Geschäftszahlen: T-Mobile US habe solide Finanzkennziffern präsentiert. Er hob sein Kursziel von 120 auf 133 US-Dollar an.
Das Management um den Konzernchef Mike Sievert setzt im Zuge der Sprint-Übernahme nun auf Kostensenkungen. So sollen etwa nun unnötige Neubauten vermieden und sich überlappende Standorte stillgelegt werden. Mittelfristig soll das Sprint-Netzwerk abgeschaltet und die Kunden bei T-Mobile integriert werden.
Insgesamt will das Unternehmen die Kundenzahl weiter kräftig steigern. 2020 kamen unter dem Strich 2,2 Millionen neue Telefonverträge hinzu. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr netto knapp 5,5 Millionen Vertragskunden mehr. Dazu zählen unter anderem auch Verträge für Tablet-Datentarife. Insgesamt kalkuliert das Management im neuen Jahr mit einem Zuwachs von 4 bis 4,7 Millionen bei der Vertragskundenzahl. /ngu/mis/men
Quelle: dpa-AFX