GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Teamviewer
Allerdings kostet das zusätzliche Marketing auch viel Geld. Aufgrund der deutlich steigenden Ausgaben für die Vermarktung werde 2021 nun eine bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von 49 bis 51 Prozent der Rechnungsstellungen (Billings) erwartet. Bisher hatte das Unternehmen 55 bis 57 Prozent in Aussicht gestellt.
Die Anleger reagierten deutlich verschnupft auf die überraschende Nachricht, die im MDax
Wie bereits Anfang Februar mitgeteilt sollen die Billings im laufenden Jahr auf 585 bis 605 Millionen Euro zulegen. Vergleicht man altes und neues Margenziel, sinkt die implizite Prognose für das bereinigte operative Ergebnis damit um 35 bis 36 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr erzielte Teamviewer bereinigt ein operatives Ergebnis von 261,4 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 102 Millionen Euro etwas weniger als vor einem Jahr - Grund dafür waren vor allem deutlich höhere Steuerzahlungen.
Mit der Vereinbarung mit Manchester United sowie weiteren strategischen Marketing-Partnerschaften investiere Teamviewer "erheblich in seine globale Markenpositionierung", teilte das Unternehmen vor dem Wochenende weiter mit. Das Umsatzwachstum solle so in allen Regionen und Kundensegmenten nachhaltig gestärkt werden.
Teamviewer ist vor allem für seine Software rund um Fernwartung und Videokonferenzen bekannt und hat damit in der Pandemie vergangenes Jahr deutlich profitiert. Mittlerweile ist das Unternehmen auf Einkaufstour und hat vor allem sein Angebot mit Augmented-Reality-Software ausgebaut, die etwa in der Industrie für die Wartung von Maschinenparks verwendet werden kann. Teamviewer strebt danach, den Anteil großer Gewerbekunden spürbar anzuheben.
Teamviewer ist am Kapitalmarkt bisher erfolgreich gewesen und hat dem früheren Eigentümer einige Milliarden Euro in die Kassen gespült. Seit dem milliardenschweren Börsengang im September 2019 legte der Kurs um knapp die Hälfte zu. Seit der ehemalige Alleineigentümer allerdings in großem Stil den Lauf der Papiere nutzt, um seinen Anteil zu reduzieren, stockt der Aufschwung beim Aktienkurs etwas. Zudem wächst Teamviewer nicht mehr ganz so rasant wie zu Beginn der Pandemie. Für die ersten beiden Quartale 2021 hatte das Management wegen der starken Vergleichsperiode im Vorjahr bereits ein eher gedämpftes Wachstum in Aussicht gestellt./men/tav/fba
Quelle: dpa-AFX