HANNOVER (dpa-AFX) - Der Versicherungskonzern Talanx
An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Die Talanx-Aktie legte bis zum frühen Nachmittag um gut drei Prozent auf 40,62 Euro zu und gehörte damit zu den stärkeren Titeln im MDax
Erst kurz vor Russlands Einmarsch in die Ukraine hatte der Talanx-Konzern seine russische Lebensversicherungseinheit CiV Life an die russische Sovcombank verkauft. Bei seinen Firmenkunden in Polen habe Talanx durch seine Tochter Warta zudem ein "marginales" Risiko durch dortige Unternehmen, die in Russland aktiv sind, berichtete der Vorstand in einer Videokonferenz. Viel bedeutender dürften jedoch die indirekten Effekte sein, etwa durch eine stark steigende Inflation.
Ohnehin stellt der Talanx-Vorstand sein Gewinnziel immer unter den Vorbehalt, dass es keine Verwerfungen an den Währungs- und Kapitalmärkten gibt und die Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben.
Im zweiten Corona-Jahr 2021 gelang dem Versicherungskonzern trotz immenser Schäden durch die Flutkatastrophe in Deutschland der erste Milliardengewinn seiner Geschichte. So verdiente Talanx unter dem Strich 1,01 Milliarden Euro, gut anderthalbmal so viel wie 2020. Die Erstversicherung mit der Hauptmarke HDI steuerte 45 Prozent zum Konzernergebnis bei.
Mit 1,26 Milliarden Euro mussten Talanx und die Rückversicherungstochter Hannover Rück
Für das laufende erste Quartal zeichnen sich die ersten Naturkatastrophen-Schäden bereits ab. Die Überflutungen in Australien dürften den Konzern mit mindestens 100 Millionen Euro kosten, sagte Finanzchef Jan Wicke. Hinzu kämen die Zerstörungen durch die Wintersturm-Serie in Deutschland im Februar.
Die Talanx-Anteilseigner sollen nun eine Dividende von 1,60 Euro je Aktie erhalten, eine Steigerung um 10 Cent. Hauptnutznießer ist der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie, ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Ihm gehören rund 79 Prozent der Talanx-Aktien. Vorstandschef Leue stellte für Ende des Jahres eine Überarbeitung der Dividendenpolitik in Aussicht: Eine Veränderung werde sicher nicht zum Nachteil der Aktionäre ausfallen./stw/jcf/eas
Quelle: dpa-AFX